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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Der „Spiegel“streicht

Schadensbegrenzung ist ein schwieriges Unterfangen. Gerade dann, wenn der Schaden selbst verursacht wurde. Der Spiegel hat sich in dieser Woche darin versucht. Dank des Spiegel-Literaturredakteurs Johannes Saltzwedel landete unlängst das rechtsradikale Werk „Finis Germania“ des verstorbenen Historikers Rolf Peter Sieferle in der NDR-Sachbuchliste des Monats – helle Aufregung, neue Regeln, windelweiche Dis­tan­zierung der Spiegel-Chefredaktion waren die Folge. Das Buch verkaufte sich anschließend erst so richtig gut – und landete folgerichtig auf der Spiegel-Bestsellerliste. Dumm gelaufen. Der Spiegel-Chefredaktion gefiel das gar nicht, sie ließ das Buch von der Liste streichen. Rechte jubeln, Linke schäumen, und der Rest grübelt.

2. Wetter ist doof

Deutschland säuft ab, Portugal brennt ab, und niemand hat mehr Bock auf diesen Sommer. Die Sintflut nervt gewaltig. Da mögen irgendwelche Wetterexperten noch so oft erzählen, dass es halt mal regnet im Juli. Am Morgen bleibt nur der Blick auf die Wetter-App, in der noch die Urlaubsorte der vergangenen Jahre gespeichert sind – 33 Grad und Sonne, 35 Grad und Sonne, 31 Grad und Sonne – und der neidische Blick auf die Kollegen, die sich freudestrahlend in den Sommerurlaub verabschieden.

3. Babyboom in Deutschland

Der Anteil kinderloser Frauen ist nicht gestiegen. Das ist eine kleine Sensation, denn seit Jahren wuchs deren Zahl stetig. Laut Statistischem Bundesamt ist der Trend nun gestoppt. Bei Akademikerinnen ging der Anteil von kinderlosen 40- bis 44-Jährigen seit 2012 gar um 3 Prozentpunkte zurück auf nun 25 Prozent. Experten schätzen, dass die Geburtenrate langfristig von aktuell 1,5 Kinder pro Frau auf 1,7 steigen wird.

4. Trump bleibt Trump

In den USA sind Transgender im Militär nicht mehr erwünscht. US-Präsident Trump twitterte, dass das Militär sich auf den „entscheidenden und überwältigenden Sieg“ konzentrieren müsse und nicht die „enormen medizinischen Kosten“ trage könne. Transgender wurden erst 2016 durch Obama im Militär zugelassen, was mit den aktuell 2.000 bis 6.000 betroffenen Soldatinnen und Soldaten geschieht, ist unklar.

5. Sex ist auch Frauenrecht

Sex dient nicht nur der Reproduktion, sondern auch der Selbstverwirklichung, wurde jetzt höchstrichterlich festgestellt. Der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte sah es als Diskriminierung an, dass in Portugal einer 50-jährigen Frau, die nach einer fehlerhaften OP Schwierigkeiten beim Sex hatte, keine Entschädigung zugestanden wurde. Das portugiesische Gericht wies darauf hin, dass die Frau bereits 50 sei, zwei Kinder habe und Sexualität in diesem Alter nicht mehr so wichtig sei. Bei Männern wurde in zwei ähnlichen Fällen anders geurteilt. Für sie seien Probleme beim Sex ein „gewaltiger Schock“.

Paul Wrusch

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