Carsten S.: Beihilfe zum Mord

Der später als Sozialarbeiter in der Aids-Hilfe arbeitende und offen schwul lebende Exneonazi Carsten S. gab in Vernehmungen zu, Ende 1999 oder Anfang 2000 mit dem Zug nach Chemnitz gefahren zu sein und dort den NSU-Terroristen Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt in einem Abbruchhaus ihre Mordwaffe übergeben zu haben.

Carsten S. war damals in der NPD und deren Jugendorganisation JN aktiv. Den Auftrag für die Waffenlieferung habe er von Ralf Wohlleben bekommen, sagte der heute 32-Jährige in seiner Vernehmung. Der habe vor seinen Augen den Schalldämpfer auf die Česka 83 geschraubt. Die 2.500 D-Mark für die Waffe sei ebenfalls von Wohlleben gekommen, so S. Auch Carsten S. ist nun von der Bundesanwaltschaft wegen Beihilfe zum Mord in neun Fällen angeklagt worden. Als er dem NSU seine Mordwaffe lieferte, war er 19 Jahre alt, weshalb er nur mit einer Jugendstrafe zu rechnen hat. Seit Mai sitzt er nicht mehr in Untersuchungshaft. wos