: Teurer sozial wohnen
BauenSenatorin Lompscher(Linke) will Sozialwohnungen für die Mittelschicht
Berlins Stadtentwicklungssenatorin Katrin Lompscher (Linke) will durch die Förderung etwas teurerer Sozialwohnungen mehr private Bauherren zum Neubau motivieren. Statt der für Sozialwohnungen üblichen 6,50 Euro pro Quadratmeter soll ein Preissegment für Quadratmeterpreise von 7,50 Euro geschaffen werden, sagte Lompscher der Berliner Zeitung in der Samstagsausgabe. Sie gehe davon aus, dass diese verbesserte Wohnraumförderung für mehr private Bauherren interessant sei, um dann Sozialwohnungen zu bauen. Dieses teurere Segment solle insgesamt 15 bis 20 Prozent der geförderten Wohnungen ausmachen, sagte die Senatorin.
So solle auch mehr Wohnraum für diejenigen Berliner geschaffen werden, deren Einkommen knapp über der zulässigen Grenze liege. Auch diese Mittelschicht und vor allem Familien hätten es schwer, für sie bezahlbaren Wohnraum zu finden, sagte die Linken-Politikerin. Dazu prüfe der rot-rot-grüne Senat, die Einkommensgrenze von jetzt 140 auf 160 Prozent der Einkommensgrenze des Bundes für einen Wohnberechtigungsschein heraufzusetzen. „Ungefähr zwei Drittel der Berliner hätten dann Anspruch auf eine geförderte Wohnung“, sagte Lompscher.
30.000 neue Wohnungen
Für Menschen oberhalb dieser Einkommensgrenzen sollten die landeseigenen Wohnungsbaugesellschaften Wohnungen für unter 10 Euro pro Quadratmeter anbieten. Das Ziel, bis 2021 rund 30.000 städtische Wohnungen neu zu bauen, sei auf einem guten Weg. „Ende 2016 waren circa 320 Projekte mit knapp 28.000 Wohnungen in der Pipeline“, sagte Lompscher. Für ungefähr zwei Drittel der Wohnungen habe das Land die Grundstücke, für das restliche Drittel fehlten sie noch.
Um Spekulanten entgegenzuwirken, denke Berlin daran, die Geltungsdauer für Baugenehmigungen zu verkürzen. So könne man Spekulationen wenigstens dämpfen, sagte die Stadtentwicklungssenatorin der Berliner Morgenpost. Derzeit existiere in Berlin „ein Potenzial von 40.000 genehmigten, aber nicht realisierten Wohnungen“. Dazu müssten auch die Bundesregelungen verschärft werden. (dpa)
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