Die Wahrheit: Dank den Mülljungs

Donnerstag ist Gedichtetag auf der Wahrheit: Heute darf sich die Leserschaft an einem Poem über kräftige Männer, die kein Gestank stört, erfreuen.

Ein Mann wirft Müll in den Müllwagen

Foto: ap

Die rauen Jungs von der Müllabfuhr

beneide ich sommers keine Spur

um ihren Job. Bei größten Hitzen

stehen sie auf dem Bock und schwitzen

oder laufen ihm nach und hieven

Mülltonnen rauf, bis Perlen triefen

von ihren Stirnen, sonnenverbrannt.

Und dieser Gestank! Es ist allerhand,

was in den Tonnen so gammelt und gärt.

Während es noch in der Luft wabert, fährt

der Wagen schon längst Straßen weiter …

Wie Tod und Verwesung und Eiter

stinkt, was ich sorglos entsorgen lasse.

Ich obolier in die Abfuhrkasse

und nehm’s damit hin als gegeben,

dass die markigen Müller ihr Leben

davon finanziern und im Gegenzug

mich erlösen von dem bösen Geruch.

Ich wär in eurem Job jeden Tag krank.

Ihr Burschen seid’s nicht – und dafür habt Dank!

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kari

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