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Free Deniz

Ich hab geträumt, der Winter wär vorbei, du warst hier, und wir (alle Journalisten) waren frei. Und die Morgensonne schien. Es gab keine Angst und nichts zu verlieren. Es war Friede bei den Menschen und unter den Tieren. Das war das Paradies. Der Traum ist aus. Der Traum ist aus. Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird! Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird! Ich hab geträumt, der Krieg wär vorbei, du warst hier, und wir (alle Journalisten) waren frei. Und die Morgensonne schien. Alle Türen waren offen, die Gefängnisse leer. Es gab keine Waffen und keine Kriege mehr. Der Traum ist aus! Der Traum ist aus! Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird! Aber ich werde alles geben, dass er Wirklichkeit wird! –

Rio Reiser: „Ich hab das Ding geschrieben, Anfang der 70er Jahre, und das Merkwürdige an diesem Lied ist, dass das nicht älter wird ...“

NATALIE DRENCKHAHN, Königswinter

Kein Abstellgleis

betr.: „Ausgenutzt statt ­ausgebildet“, taz.de vom 13. 6. 17

Liebe Redaktion, den Artikel über Werkstätten für behinderte Menschen habe ich mit großem Interesse gelesen. Leider behandelt der Artikel die angesprochene Thematik nur sehr oberflächlich. Ich hätte mir von der taz einen qualitativ hochwertigeren Artikel zu diesem sensiblen Thema gewünscht. Alleine aus dem Grund, dass wegen der fatalen Verallgemeinerung das Gesamtbild von Werkstätten für Menschen mit Behinderung ins Negative gerückt wird, ohne sich mit der tiefen und weitreichenden Thematik auseinanderzusetzen. Viele Arbeitgeber sehen kein Potenzial in Menschen mit Behinderung. Vielen Werkstätten werden von der zuständigen Regierung nicht die Mittel bereitgestellt für berufsorientierte Ausbildungen. Für nicht wenige betroffene Menschen mit Behinderung ist der Einstieg in das Berufsleben mit hohen Hürden verbunden. Hürden, die dem „normalen“ Arbeitnehmer nicht im Geringsten vorstellbar sind. Auch die Art und der Grad der Behinderung spielen eine Rolle bei der beruflichen Entwicklung. In ihrem Artikel werden Werkstätten als „Abstellgleis“ dargestellt. Diese Darstellung empfinde ich als großen Imageschaden von Werkstätten in der Öffentlichkeit. Solche Einrichtungen sind der Integration verschrieben. Eine Integration, welche ohne Zutun von Wirtschaft, Politik und Öffentlichkeit nicht erfolgen kann. Ich vertrete die Meinung, dass solche Einrichtungen als Berufsvorbereitung fungieren und nicht als Abstellgleis dienen sollten. Die Mission der Integration sollte nicht in der Einrichtung enden. Wenn man die vergangenen Dekaden rückwirkend betrachtet, gab es schon enorme Entwicklung in diesem Bereich, und viel ist dem positiven Mitwirken von Einrichtungen für Menschen mit Behinderung zu verdanken, welche sich in erster Linie der betroffenen Menschen annehmen.

MALTE MAHNKE, Hamburg

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