LeserInnenbriefe
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Ein Geschenk für taz.de! Vielen Dank, Karsten Schley

Ich würde so gern GRÜN wählen …

betr.: „Wir waren zu harmonisch“, taz vom 15. 5. 17

… wenn die Grünen doch endlich wieder mehr Grünes sagen und tun würden! Und wenn sie schon die Elektroautoindustrie statt flächendeckendem ÖPNV als Zukunft laut herbeibeten, warum hat Özdemir sich dann jüngst einen Hybrid gekauft? Warum diese Angst, eine nahezu Tierprodukt-freie Landwirtschaft und Ernährungskultur zu fordern, wo das doch nicht nur uns, sondern der ganzen Welt und allen Ressourcen eine Riesenerleichterung bringen würde? Das wäre soziale Gerechtigkeit pur, und auf diesem Gerechtigkeitsauge sind SPD und Linke gleichermaßen blind – weil infolge der Tierindustrie nicht nur Tiere, sondern auch Menschen hier bei uns und noch mehr in anderen Teilen der Welt massiv leiden. SPD und Linke scheinen aber fast nur Gerechtigkeit für potentielle Wähler herstellen zu wollen, und die Grünen wirken hiervon deutlich angesteckt! Kante und Mut zeigen aus Empathie mit dem Leid aller Menschen und Wesen auf diesem Planeten, das würde den Grünen Stimmen bringen und die dringend zur Diskussion stehenden Konflikte dieser Gesellschaft an die Oberfläche holen. Streit für weniger Tier, weniger und besseres Essen, weniger Autos, weniger und nachhaltigere Konsumgüter aller Art statt Streit um die Verteilung der dicksten Brocken – wie die AfD es gern hätte.

ANNETTE WEBER, Heusenstamm

Danke schön, taz.de!

betr.: „taz zahl ich“, taz.de

Hallo, zwar kaufe ich regelmäßig die gedruckte taz, aber für die Onlineausgabe habe ich noch nie bezahlt. Das ist mir peinlich, und darum schicke ich Ihnen als Dankeschön diesen Cartoon. Wenn Sie mögen, können Sie ihn gern verwenden. Vielen Dank und viele Grüße. KARSTEN SCHLEY, Lüneburg

Fördert Sonnenstrom statt Kohle

betr.: „Ain’t no sunshine when he’s gone“, taz vom 12. 5. 17

Würde die Gewinnung von Sonnenstrom ebenso gefördert wie der extrem umweltschädliche Flugverkehr oder wie zum Beispiel die Autohersteller mit der milliardenschweren „Abwrackprämie“ oder der steuerlichen Abschreibung von Pkws und würden die bei erbärmlichen Arbeitsbedingungen hergestellten Photovoltaik-Module aus Asien mit einem Schutzzoll belegt, hätten wir eine florierende Solarindustrie. Die Photovoltaik erhielt ja nie Subventionen. Das zunächst erfolgreiche EEG mit seinem Umlage-Verfahren hat in erster Linie die privaten Stromverbraucher belastet, die damit zugunsten der Kohlelobby wunderbar ausgespielt werden können – Strom müsse für alle bezahlbar sein. Das könnte man zum Beispiel mit einem geringen Preis für die ersten 1.000 kWh gewährleisten. Wir dürfen nicht zuschauen, wie ein Solarunternehmen nach dem anderen zugrunde geht. ALFRED MAYER, München

Heilung wird zum Abfallprodukt

betr.: „Das Geschäft mit dem ‚Öko-Trend‘“, taz vom 15. 5. 17

Wenn ich sehe, was unsere niedergelassenen Ärzte nach mangelhaften Anamnesen, falschen Diagnosen und schlechten Therapien an Medikamentenkosten oder Arbeitsunfähigkeitszeiten jährlich produzieren, fallen die paar Millionen Euro für Globuli doch praktisch nicht ins Gewicht.

Ärzte, die bei viralen Infekten fröhlich Antibiotika verschreiben oder Patienten mit Medikamenten versorgen, die sich gegenseitig negativ beeinflussen, die dürfen doch auch Zuckerkügelchen verabreichen, die nichts bringen. Wenn Patienten Kundenziel­gruppen sind, die schnell befriedigt und abkassiert werden können, ist doch alles in Ordnung. Heilung ist schon lange ein medizinisches Abfallprodukt in der Kundenbeziehung.

WOLFGANG SIEDLER, Berlin