kein kommentar! : Grillkurs für Fortgeschrittene
Vor kurzem hat er noch im Wahlkampf für Schröder den Einheizer gemacht. Jetzt hat DSF-Moderator Frank Buschmann auch bei der Basketball-EM wieder alles gegeben
Da waren sie wieder, die Buschmann-Sprüche. Er legte seine Sätze diesmal auf den Rost und ließ sie gut durchschmoren. „Ja, brat mir den Storch“, rief er. „Da wird der Hund in der Pfanne verrückt“, hörte man. Und auch: „Es geht heute nicht nur um die Wurst, sondern um den ganzen Grill.“ Frank Buschmann war die Stimme, er war das Gesicht zur Basketball-Europameisterschaft in Serbien. Das Deutsche Sport-Fernsehen (DSF) übertrug bis Sonntag und hatte gute Quoten. Das lag nicht nur an Buschmann, sondern vor allem am formidablen Abschneiden der Deutschen. Erst im Finale verloren sie gegen Griechenland.
Seit 1993 verkauft Buschmann im DSF Sport, vor allem Basketball. Er ist der Korbball-Vertreter, den man nicht abweist, sondern in sein Haus bittet. Legendär wurde er während der EM 2001. taz-Autor Henning Harnisch sah in ihm „die gelungene Symbiose aus Basketball und Werner Hansch“. Buschmann ist nah dran am Sport, so nah, dass man sagen könnte, er habe jegliche Distanz verloren, er agiere nur noch affirmativ. Doch Buschmann ist kein Rolf Töpperwien, der den Machern, Managern und Mächtigen an den Kiemen hängt. Buschmann moderiert laut und engagiert, ergreift Partei für das deutsche Team, outet sich als Fan – aber er macht sich nicht unmöglich. Das ist Buschmanns kleines Erfolgsgeheimnis, ein Trick, mit dem er sich in die Köpfe der Zuschauer schleicht. „Er ist einer der heimlichen Stars des Nischen-TV“, hat die Süddeutsche beobachtet, „er verströmt keinen Glamour wie Thomas Gottschalk, aber die Menschen – vor allem die Männer – kennen ihn.“
Der Kanzler hat sich Buschmanns Talent fürs Flapsige zunutze gemacht und 17 seiner Wahlkampfauftritte anmoderieren lassen vom Sportreporter mit der Sportvergangenheit; Buschmann spielte fünf Jahre lang mit Hagen in der zweiten Basketball-Liga. „Jetzt muss der Platz hier aber fliegen“, so hat der Gedungene Stimmung für Schröder gemacht. Wahlkampf, das war für Buschmann eine Sportübertragung unter anderen Voraussetzungen.
Auf Fußballplätzen tummelt sich der Westfale übrigens auch, vor allem in den Stadien der Zweitligisten. Dort schätzt der gemeine Fußballfan sein Tun gleichfalls. Im vergangenen Jahr wurde Buschmann bei TV Digital als viertbester Fußball-Kommentator gewählt, hinter Kerner, Beckmann und Reif – Ja, brat mir den Storch! MARKUS VÖLKER