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Kellner werden ist leicht

Berufsbildungsbericht Das Angebot an Lehrstellen ist super. Aber: 120.000 haben keine Ausbildung

Nicht jeder findet die erträumte Ausbildung Foto: Britta Pedersen/dpa

BERLIN | Die Chance auf einen Ausbildungsplatz ist für junge Menschen nach Angaben des Bundesbildungsministeriums so gut wie nie zuvor. Dem am Mittwoch veröffentlichten Berufsbildungsbericht zufolge stehen 100 ausbildungsplatzsu­chen­den SchulabgängerInnen rund 104 Ausbildungsplatzangebote gegenüber.

Doch Angebot und Nachfrage finden nicht immer zusammen. Laut dem Bericht haben es Betriebe auf der einen Seite schwerer als in den Vorjahren, für offene Ausbildungsstellen passende Bewerber zu finden. Besonders betroffen: das Hotel- und Gaststättengewerbe und der Lebensmittelhandel. Die Zahl der unbesetzten Ausbildungsplätze erreichte mit 43.500 im Jahr 2016 einen neuen Höchststand. Dem gegenüber standen 20.600 unversorgte Bewerber.

Zudem gibt es erhebliche regionale Unterschiede. Während junge Menschen in Ballungsräumen Schwierigkeiten haben, die gewünschte Lehrstelle zu finden, suchen Betriebe in ländlichen Gebieten und vor allem in den neuen Bundesländern händeringend nach Bewerbern.

Der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) weist darauf hin, dass rund 1,2 Millionen 20- bis 29-Jährige in Deutschland keine abgeschlossene Ausbildung haben und auch nicht in der Schule oder im Studium sind – fast 13 Prozent dieser Altersgruppe. „Unter dem Strich bleiben pro Jahrgang mehr als 120.000 Jugendliche ohne Ausbildung“, sagte DGB-Vorsitzende Elke Hannack der Deutschen Presseagentur.

Milan Panek

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