piwik no script img

Halter des traurigen Rekords

China Die Justiz im Reich der KPC lässt weiterhin jährlich Tausende Menschen exekutieren

PEKING taz | Die Volksrepublik lässt laut Amnesty International weiter mehr Menschen im Jahr hinrichten als alle anderen Länder der Welt zusammen. Zwar hat die Führung in Peking die Zahl der Vergehen, die mit der Todesstrafe geahndet werden, seit dem Jahr 2011 von 68 auf 55 gesenkt. Eine Strafrechtsreform im vergangenen Jahr verringerte sie um weitere 9. Doch auch mit diesen 46 Verbrechen, auf die die Todesstrafe droht, hält das chinesische Strafrecht den Weltrekord.

Amnesty geht davon aus, dass China mehrere Tausend Menschen im Jahr hinrichten lässt. Genaue Angaben fehlen der Menschenrechtsorganisation, da die chinesische Führung Informationen zur Todesstrafe wie ein Staatsgeheimnis behandelt. Doch selbst die Zahl der Exeku­tio­nen, die Menschenrechts­organisationen bekannt ist, liegt bei mindestens tausend.

Nennenswerten Widerstand gegen die Todesstrafe gibt es in der Bevölkerung nicht. Im Gegenteil: Gerade gegen Kindervergewaltiger oder auch Schwerverbrecher finden sich in den sozialen Medien immer wieder Stimmen, die monieren, dass die chinesische Justiz nicht hart genug vorgeht. Felix Lee

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen