: Bremen wird verschluckt
FINANZEN Von der Bremer Landesbank soll nur die Fassade bleiben: NordLB beschloss volle Fusion
Die Einladung ließ eine normale Jahresbilanz-Pressekonferenz erwarten, aber am Ende der Vorträge ließ der Chef der Bremer Landesbank (BLB), Christian Veit, die Katze aus dem Sack: Bis zum Ende des Jahres soll die Landesbank voll fusioniert werden mit ihrer Mutter, der NordLB. Einzig das Firmenschild bleibt, weil das den Bremern Vertrauen einflößen soll beim Gang zu „ihrer“ Bank.
Die Kundenbetreuer sollen auch bleiben, weil das Vertrauen der Kunden daran hängt, die bekannten Gesichter zu sehen, erklärte Vorstandsmitglied Guido Brune. Aber hinter der Fassade wird die Verantwortung für das Institut vollkommen in Hannover liegen – einzig die Projekte der Onshore-Windenergie sollen als Geschäftsbereich in Bremen konzentriert werden.
Was das für die Arbeitsplätze bedeute, konnte Christian Veit nicht sagen – der Beschluss für die Fusion war erst am Morgen der Pressekonferenz in Hannover gefallen. Auch was aus ihm wird, ist unklar. Er war 2016 als „Vorstandsvorsitzender“ eigens aus Brüssel von der NordLB nach Bremen geholt worden. Nun wird er die BLB-Firmenstrukturen abwickeln müssen.
Offizielle Begründung für diesen Schritt ist, dass als Rücklage für drohende Verluste bei Schiffsbeteiligungen nicht 700 Millionen Euro, wie 2016 noch geschätzt und erwartet, sondern 1,6 Milliarden Euro gebildet werden müssen. Entsprechend tiefrot sieht die Bilanz aus. Ganz ohne Schiffsbeteiligungen hätte die BLB ein positives Ergebnis vorlegen können, betonte Vorstandschef Veit. kawe
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen