piwik no script img

Morde in Dutertes Auftrag?

Philippinen Im Senat bringt ein Expolizist den Präsidenten mit 200 Tötungen in Verbindung

MANILA ap/taz | Ein früherer philippinischer Polizist hat Präsident Rodrigo Duterte mit der Tötung von fast 200 Menschen während dessen Zeit als Bürgermeister der Stadt Davao in Verbindung gebracht. Vor dem Senat sagte Arturo Lascañas am Montag aus, er selbst und andere Mitglieder einer sogenannten Todesschwadron hätten die Taten ausgeführt. Dafür habe er von Duterte hohe Geldbeträge erhalten, teils direkt, teils über andere Polizisten.

Lascañas verglich die in den 1980ern geschehenen Morde auch mit derzeitigen außergerichtlichen Tötungen im „Anti-Drogen-Krieg“. Seit 2016 sind dabei mindestens 7.000 Menschen getötet worden.

Dutertes Sprecher Ernesto Abella wies Lascañas’Beschuldigungen zurück und bezeichnete Lascañas’Zeugenaussage als „erfunden und inakzeptabel“. Lascañas hatte 2016 noch die Existenz von Todesschwadronen bestritten. Nun erklärte er, er habe damals aus Sorge um seine Familie gelogen, sein Gewissen habe ihn aber zu einer Kehrtwende bewegt.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen