: 15 Todesurteile in Amman vollstreckt
JordanienAmnesty protestiert scharf gegen die Hinrichtungen. Justiz spricht von „klarer Botschaft“
Zehn der Hingerichteten waren laut Regierung Mitglieder einer „Terrorzelle“, die für diverse Anschläge verantwortlich gewesen seien. Der Regierungssprecher verwies konkret auf den Anschlag im Jahr 2006 in einem Amphitheater in Amman, bei dem ein Brite getötet wurde, und auf fünf getötete Sicherheitskräfte bei einem Anschlag nördlich von Amman im Juni vergangenen Jahres. Außerdem nannte er die Ermordung des Schriftstellers Nahed Hattar wegen einer angeblich islamfeindlichen Karikatur. Die fünf anderen Hingerichteten waren den Angaben zufolge wegen anderer Straftaten zum Tode verurteilt worden, unter anderem wegen Vergewaltigungen.
Jordanien hatte 2006 ein Moratorium für die Todesstrafe verhängt, daher wurden seitdem keine Todesurteile vollstreckt. Das Moratorium endete im Dezember 2014. Nach Angaben aus Justizkreisen warten in den jordanischen Gefängnissen noch 94 Menschen auf ihre Hinrichtung. Amnesty International nannte die Hinrichtungen „schockierend“ und das Ausmaß der Exekutionen „erschreckend“. „Es handelt sich um einen großen Rückschritt für Jordanien“, erklärte die Vize-Chefin der jordanischen Amnesty-Sektion, Samah Hadid, in Beirut. Das Land sei in den vergangenen Jahren ein Vorbild in der Region gewesen, in der „viel zu häufig“ Todesurteile verhängt würden.
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