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600 Hafen-Jobs weg

Leih-arbeit

Der Bremer Gesamthafenbetriebsverein (GHB) will seine Vertriebsabteilung schließen – auf Kosten von rund 600 Arbeitsplätzen. Seit Monaten, heißt es beim GHB, werfe der Vertrieb keinen Gewinn mehr ab.

Der GHB ist eine „Ausleihfirma“, die für Hafenarbeiter gegründet wurde. Die Gewerkschaften in Bremen sorgten 1914 dafür, dass die Arbeiter, die für Schiffsentladungen zuständig waren, auch dann Lohn bekamen, wenn gerade kein Schiff im Hafen lag: Reeder, Schiffsmakler, Stauer und Spediteure gründeten einen Hafenbetriebsverein, in dem die Arbeiter fest angestellt waren. Die Gewerkschaften bestimmen die Führung des Vereins, der freilich vollkommen abhängig von den Hafenunternehmen war.

Heute firmiert er unter dem Namen Gesamthafenbetriebsverein (GHB) und steckt seit Jahren in einer Krise, da private Leiharbeitsfirmen mit der Traditionsfirma konkurrieren. Ja, man beschäftige auch private Leiharbeiter, bestätigt die Sprecherin des Bremer Hafenbetriebs BLG, dem Hauptauftraggeber des GHB.

Rund 600 der 1.000 Mitarbeitern müsse man deswegen nun kündigen, hatte der GHB gemeldet. Das liege vor allem an mangelnden Aufträgen von der BLG, die für Firmen wie Mercedes Autoteile verpackt für den Transport nach Südafrika oder für den Tchibo-Versandhandel die Retouren abwickelt.

Die BLG befindet sich mehrheitlich im Besitz der Stadtgemeinde Bremen und will laut GHB-Betriebsrat 300 der bald ehemaligen GHB-Arbeiter fest einstellen – allerdings zu schlechteren Bedingungen als zuvor. Einzelheiten erfahren die Mitarbeiter an diesem Sonntag im Rahmen einer Betriebsversammlung. kawe

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