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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im Café Fincan (in der Altenbraker Straße 26, ab 19 Uhr) die traditionsreiche feministische Wanderfrauenkneipe Störenfrida ihre Pflöcke einschlagen, um dort nämlich die Journalistin und Aktivistin Hannah Wettig in ihrem Erzählcafé zu Wort kommen zu lassen. „Wie war das noch mit dem Feminismus – gerade auch wenn’s schwierig wird!?“, heißt die Veranstaltung, in der es um die Frage gehen wird, warum „Feminismus“ plötzlich dabei helfen soll, ausgerechnet rassistische Positionen zu beziehen. Und ebenso um die Frage, warum antirassistische Gruppen heute einfach so den alltäglichen Sexismus von gewissen Männergruppen leugnen. Hannah Wettig berichtet seit zwanzig Jahren als Journalistin über die arabische Welt und hat davon fünf Jahre in Libanon, Syrien und Ägypten gelebt, sie weiß also sehr genau, wovon sie spricht.

Der Samstag sieht die Aktivist*innen Berlins dann auf dem Rosenthaler Platz (um 13 Uhr), dort nämlich wird die Demonstration „Solidarität statt rechter Hetze! – Kein Naziaufmarsch in Berlin-Mitte“ stattfinden, die eine Gegendemo ist zu dem „Merkel muss weg“-Marsch, für den sich am selben Tage Hunderte Rechter und Neonazis vereinigen wollen. Es gilt also, ein Zeichen zu setzen, so die Veranstalter*innen vom Berliner Bündnis gegen rechts. Das Zeichen soll mithin gesetzt sein!

Der Dienstagabend wieder­um führt uns dann in die Neuköllner Gastwirtschaft B-Lage (Mareschstraße 1, ab 19.30 Uhr). Dort erklären die tapferen Aktiven der Gruppe jimmy boyle, was eigentlich die Klassengesellschaft ist, woher sie kommt und wem sie dient. Denn diese ist nicht unbedingt nur mit Freiheit und Gleichheit zu verwirklichen, aber sie dient dem Bürgertum für seine Zwecke.

Am Mittwoch schließlich wird der Hermannplatz zu einem feministischen Repräsentationsort, denn dort beginnt um 17 Uhr die Demonstration zum Frauen*kampftag 2017,die aus dem alten Rixdorf heraus den Kottbusser Damm entlang und schließlich bis zum Oranien­platz führen soll, also durch die Zentren von Kreuzberg und Neukölln. Den Frauenkampftag gibt es ja bereits seit 100 Jahren, leider aber hat er nichts von seiner Bedeutsamkeit eingebüßt. „Angesichts des Erstarkens reaktionärer antifeministischer Kräfte wie der AfD, des Front National, Donald Trumps, der aktuellen Abtreibungsdebatte in Polen oder der Legalisierung von häuslicher Gewalt in Russland ist es wichtig, sich dem mit einem kämpferischen Ausdruck entgegenzustellen“, so die Veranstalter*innen, und besser hätten wir es auch nicht sagen können. Bleibt uns nur noch zu rufen: Heraus zum 8. März!

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