Strandparken

Als wir in St.Peter-Ording waren, hatte mein Vater einen weißen Opel Rekord mit Stoffsitzen. Während der neun bis zehn Stunden, die wir von Stuttgart an die Nordsee brauchten, saßen meine Schwester und ich auf der Rückbank und kotzten in Tüten, damit der Stoff nicht dreckig wurde. Mein Vater liebte seinen Opel, der Lack glänzte vom vielen Polieren. Trotzdem parkten wir jeden Tag am Strand. Den Deich hoch, den Deich runter, und dann möglichst weit vorfahren war die Strategie. „Das bisschen Salzwasser macht dem Wagen nichts“, erklärte mein Vater. Das Salzwasser stand in den Vertiefungen, die Priele heißen. Das Meer war da gewesen, wo wir parkten, aber es hatte sich zurückgezogen, und wann es wiederkam, wusste mein Vater hundertprozentig. Nur einmal, wir saßen im Strandkorb, und es windete stark, musste er doch losrennen. Die anderen Männer am Strand rannten auch, alle versuchten, zu den Autos zu kommen, die bis kurz unter die Türen im Wasser standen. Unserem Opel Rekord war nichts passiert. Eine halbe Stunde später wäre er vielleicht kaputt gewesen, sagte mein Vater, und dass das Salzwasser doch nicht so gut sei für den Wagen. Und ich lernte ein neues Wort: „Unterbodenschutz“ . wie