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Einblick(661)

Ulla Hahn & Hendrik Krawen, Künstler_Innen

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat euch zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

UH & HK: Schon länger her – „Black Mountain“ im Hamburger Bahnhof, vor allem wegen der Buchkunst aus der Sammlung Marzona, die es auch bei der vorletzten abc zu sehen gab, man konnte Zusammenhänge verstehen und sein Bild von den 50er Jahren revidieren. Dann „the invisible enemy should not exist“ von Michael Rakowitz (Barbara Wien), wegen des umwerfenden Umgangs mit gefundenem Material und der gelungenen Verbindung mit Inhaltlichem. Aktuell Marcus Steinwegs „For the Love of Philosophy“, sehr schön, gleichzeitig sehr ambivalent, braucht Philosophie Ästhetisierung und an wen ist sie gerichtet? Werden die Namen der Philosophen verbildlicht nicht übermächtig?

Welches Konzert oder welchen Klub könnt ihr empfehlen?

HK: Immer da, wo Harmonious Thelonious oder DJ Mo auflegen. Wunderbar war zum Beispiel. „african acid“ in der Loftus Hall am Maybachufer. Wenn man nicht aus Schöneberg rauswill und nicht genug kriegen kann vom Rauchen: Kuckucksei.

UH: Ich gehe kaum noch in Clubs …

Welche Zeitschrift und welches Buch begleitet euch zurzeit durch den Alltag?

UH: Ich lese zurzeit Gedichte der New York School Poets und gerade mal wieder Rolf Dieter Brinkmann.

HK: Poetische Texte von Rolf Dieter Brinkmann. Ein Freund gab mir neulich Theodor Storms „Hans und Heinz Kirch“ zu lesen, das hat mich wider Erwarten völlig umgehauen.

Was ist euer nächstes Projekt?

UH: Es gibt Überlegungen für eine Neuauflage von „Das Souvenir Oui“ von 1995 mit befreundeten Künstlern aus Brüssel und Antwerpen.

HK: Demnächst ein „Bilderbuch“ und was im neuen ITALIC-Raum auf der Leipziger Straße.

Zu den Personen

Ulla Hahn studierte in den 80ern an der Kunstakademie Düsseldorf und der HdK Berlin. Ausstellungen (teils gemeinsam mit Patrice Verhofstad und Dialogist Kantor) u. a. bei Vincenz Sala, Paris/Berlin und Arte Giani, Frankfurt a. M.

Hendrik Krawen studierte in den 80ern an der Kunstakademie Düsseldorf. Ausstellungen u. a. bei Lia Rumma, Mailand/Neapel; Kerstin Engholm, Wien; Kewenig, Palma. Gastprofessur HfbK Hamburg. Arbeiten der beiden zurzeit bei Vincenz Sala (s. Seite 14).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht euch am meisten Freude?

UH: Mit Hendrik am Wochenende Flohmärkte abklappern.

HK: Schnee, wenn es denn mal schneit, und mit Ulla am Wochenende Flohmärkte abklappern.

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