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KUNST

KunstBeate Schederschaut sich in Berlins Galerien um

In diesem Jahr feiert die Galerie Konrad Fischerihren 50. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich, auch zur Wahl der beiden Künstlerinnen der Auftaktausstellung des Jubiläumsjahres: Hanne Darbovenund Charlotte Posenenske.Mit der Schau erinnert die Galerie an ihre Anfänge, denn bereits in seiner zweiten Ausstellung im Jahr 1967 zeigte Konrad Fischer Darboven und Posenenske. Wie wunderbar die beiden Positionen aber auch miteinander korrespondieren, Darbovens sperrige Konzeptkunst und Posenenskes verquere Papp- oder Stahl-Raumskulpturen, die einem den Weg versperren! Ein Wiedersehen gibt es mit Darbovens „Wunschkonzert“ (1984) – und ein Wiederhören – und ihrem „42/100 Ein Jahrhundert ABC“ (2002), sowie mit Posenenskes Serien „D“ und „DW“ (1967), entstanden kurz bevor sie ihre künstlerische Arbeit beendete (bis 25. 2., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Lindenstr. 35 D).

Ein ambitioniertes Programm auferlegt hat sich indes Daniel Marzona. Vier Ausstellungen in acht Wochen zeigt der Galerist und beginnt den Vierakter mit Cécile Dupaquier, danach folgt am 27. Januar Julian Fickler. Dupaquier hat weiß lackierte „Tableaus“ an die ebenso weißen Wände gehängt, aus feinstem Holz, wie es für den Instrumentenbau verwendet wird, gefertigte Wandskulpturen. Es sind schmale, quaderförmige Platten, die sich sanft nach hinten, vorne, oben, unten biegen. Als Autorin komme ich nicht umhin, in ihnen aufgeblähte Versionen gefürchteter Objekte wiederzuerkennen: leere weiße Papiere. Und tatsächlich – sogar die Proportionen stimmen mit DIN-Formaten überein (bis 24. 1., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Friedrichstr. 17).

Aufheiterung versprechen die Geister auf Uwe Hennekens Malerei, zu sehen bei Meyer Riegger. Schon seit einiger Zeit beschäftigt sich Henneken mit Spiritualität und Schamanismus und übersetzt dies in Bilder in grellbunten Hippiefarben, auf denen ulkige Geschöpfe sich die Füße im Wasserfall kühlen, unter Bäumen kauern oder Früchte pflücken. Im titelgebenden Bild „Transhistorical Flamingo (The art of jumping timelines)“ sind zwei gerade dabei, aus dem Rahmen zu klettern. Laut Ausstellungstext erzählt dieses von der Fähigkeit, sich über Zeitachsen hinweg eine Wunschrealität auszuwählen, und sei, inspiriert von einem Traum einer Freundin des Künstlers namens Katja B., in der Nacht der US-Präsidentschaftswahl 2016 entstanden. Also: Weltflucht ja, aber mit gutem Grund. Wir empfehlen übrigens die beiden sich gegenüberliegenden Kreuzberger Galerien in genau dieser Reihenfolge zu besuchen. Nach dem strahlenden Weiß Dupaquiers wirken die Farben Hennekens gleich noch intensiver (bis 18. 2., Di.–Sa. 11–18 Uhr, Friedrichstr. 235).

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