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Technischer Defekt oder Pilotenfehler?

Russland Behörden bezweifeln einen Anschlag als Ursache für den Flugzeugabsturz mit 92 Toten

MOSKAU/SOTSCHI rtr/dpa | Russland hält einen Anschlag als Ursache für den Absturz eines Flugzeugs über dem Schwarzen Meer für unwahrscheinlich. Die Ermittler gingen allen denkbaren Ursachen nach, sagte Präsidialamtssprecher Dmitri Peskow am Montag. Noch sei es zu früh, um ein abschließendes Urteil zu bilden. „Aber die Möglichkeit eines Terroranschlags steht alles andere als oben auf der Liste.“ Zuvor hatte bereits Verkehrsminister Maxim Sokolow gesagt, dass sich die Untersuchungen auf technische Mängel oder einen Pilotenfehler konzentrierten.

Die Tupolew war am Sonntag mit 92 Menschen an Bord abgestürzt. Keiner überlebte das Unglück. Die Maschine des Typs TU-154 war auf dem Weg nach Syrien als sie zwei Minuten nach dem Start in Sotschi vom Radar verschwand. An Bord des noch zu Sowjetzeiten 1983 gebauten Flugzeugs waren 84 Passagiere und acht Crew-Mitglieder, darunter mindestens 60 Sänger, Tänzer und Orchestermitglieder des weltberühmten Chors der Roten Armee – auch bekannt als Alexandrow-Ensemble. Sie sollten am permanenten Stützpunkt der russischen Luftwaffe in der syrischen Provinz Latakia ein Konzert geben. Es waren auch neun russische Journalisten in dem Flugzeug sowie Militärpersonal.

Bislang wurden elf Leichen geborgen, wie ein Sprecher des Verteidigungsministeriums sagte. Zudem entdeckten Taucher ein großes Rumpfteil. Es liege etwa 1,6 Kilometer von der Küste vor dem Ort Adler bei Sotschi entfernt in 27 Meter Tiefe, meldeten russische Agenturen unter Berufung auf den Stab der Sucharbeiten. Die Blackbox mit den aufgezeichneten Daten und Tonaufnahmen aus dem Cockpit wurde bislang noch nicht gefunden.

Präsident Wladimir Putin rief für Montag einen Tag Staatstrauer aus. Trauernde legten Blumen am Flughafen von Sotschi und vor dem Alexandrow-Ensemble in Moskau nieder.

Die Tupolew kam dem Verteidigungsministerium zufolge aus Moskau und war in Sotschi zwischengelandet, um aufzutanken. Zuletzt sei das Flugzeug im September gewartet worden, sagte General Igor Konaschenkow. Insgesamt habe die Maschine etwa 7.000 Flugstunden hinter sich. Der Pilot sei erfahren gewesen. Der Nachrichtenagentur Interfax zufolge setzte das Flugzeug keinen Notruf ab.

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