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Rebellenviertel in Aleppo erobert

SYRIEN Regierungstruppen rücken in den Ostteil der Stadt vor, Hunderte auf der Flucht

Nach einem Luftangriff auf Aleppo Foto: Abdalrhman Ismail/reuters

BEIRUT/ALEPPO rtr/dpa | Nach erbitterten Kämpfen haben die syrischen Regierungstruppen am Wochenende einen wichtigen Teil der Großstadt Aleppo von den Rebellen erobert. Die Soldaten und ihre Alliierten hätten im Viertel Hanano vollständig die Kontrolle übernommen, erklärte die Armee am Samstag. Techniker seien nun im Einsatz, um das Gebiet von Minen und Sprengsätzen zu räumen. Die Aufständischen bestätigten die Niederlage und machten die Luftangriffe sowie fehlende Krankenhäuser dafür verantwortlich.

Nach der Eroberung von Ha­na­no flohen Hunderte Menschen vor den Truppen von Präsident Baschar al-Assad. Sie seien tiefer in das belagerte Gebiet gezogen, weil sie eine Teilung der Enklave befürchteten, berichtete die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Sonntag. Auf der anderen Seite seien 400 Menschen aus den belagerten Gebieten, die von Aufständischen kontrolliert werden, in den von Regierungstruppen eroberten Bezirk geflohen. Nach wochenlangen heftigen Bombardements drang das Regime zuletzt tiefer in den heftig umkämpften Osten Aleppos ein.

Die frühere Handelsmetropole Aleppo ist zweigeteilt: Die Truppen von Präsident Baschar al-Assad versuchen gerade, mit Hilfe der russischen Luftwaffe auch den Ostteil einzunehmen. Dies wäre für Assad nach jahrelangen Kämpfen ein wichtiger Sieg. Hanano war im Jahr 2012 das erste Viertel Aleppos, das in die Hände der Aufständischen fiel. Im Osten der Stadt halten sich nach Erkenntnissen der Vereinten Nationen noch 250.000 Menschen auf. Nach Angaben von Rebellen leben in Hanano aber bereits seit Monaten keine Menschen mehr.

Die syrischen und russischen Streitkräfte hatten ihre Luftangriffe auf den Osten Aleppos wochenlang unterbrochen und sie in diesem Monat wieder aufgenommen. Seitdem kamen nach Erkenntnissen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mindestens 201 Zivilisten im belagerten Teil ums Leben. Demnach wurden auch 134 Aufständische getötet.

Einen Erfolg konnte Assad offenbar auch in einem Vorort der Hauptstadt Damaskus erzielen: In Chan al-Schi legten Aufständische staatsnahen Medien zufolge ihre schweren Waffen nieder. Vorausgegangen war eine Vereinbarung mit der Regierung, wonach die Rebellen und ihre Familien in die Provinz Idlib gebracht werden sollen, wie die mit Assad verbündete libanesische Miliz Hisbollah mitteilte.

Die Türkei warf unterdessen der dem „Islamischen Staat“ (IS) vor, beim Kampf um die nordsyrische Stadt Al-Bab Giftgas eingesetzt zu haben. Die Extremisten hätten im Norden des Landes eine Rakete mit dem Stoff abgefeuert, berichteten Medien unter Berufung auf die ­türkische Armee. Daraufhin seien 22 Rebellen zur Behandlung in die Türkei gebracht worden.

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