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PolitikDonata Kindesperksichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Im Vorfeld der anstehenden Proteste gegen Bärgida wird am Donnerstag eine Infoveranstaltung des Aktionsbündnisses #NoBärgida über die Genese des Berliner Pegida-Ablegers berichten. Nach dem Rechercheüberblick wird es um die Demo am Samstag gehen. Bärgida kündigte unterdessen im Netz an, dass es sich bei ihrem hundertsten „Spaziergang“ am Samstag auch um den letzten handeln soll. Darüber, dass abnehmende Teilnehmer*innenzahlen den Grund dafür geliefert haben könnten, schweigen sie sich aus – dafür kündigen sie zum Abschluss der Aktivitäten, wie sie bisher sichtbar waren, ganz bescheiden einen Volksaufstand an. Nun. Letzte Updates zu den antirassistischen Protesten gibt es ab 19 Uhr in der Kulturfabrik, Lehrter Straße 35.

Am Samstag folgt dann die antirassistische Demonstration durch Mitte und Moabit: Unter dem Motto „Stand up – Speak up. Gegen rassistische Hetze und Fremdenfeindlichkeit“ geht es ab 12 Uhr vor der Kruppstraße 16 in Moabit los.

In Zeiten rechter Massenbewegungen dürfen wir uns nicht ins Private zurückziehen, in Ruhe der Arbeit nachgehen und davon ausgehen, dass uns nichts passieren wird, so Stimmen im Mobivideo der Gruppe „Venceremos Berlin“ zur Silvio-Meier-Demo. Der Mord an Silvio geschah in einer Zeit, in der Brandanschläge und Gewalttaten etliche Todesopfer forderten. Silvio, das wissen wir alle, wurde 1992 von Neonazis getötet. Dass dieser Mord keinen Einzelfall politisch motivierter rechter Gewalteskalation in der bundesdeutschen Geschichte darstellt, wissen wir auch alle. Dennoch stören sich Menschen am diesjährigen Motto. Die Demo läuft in diesem Jahr unter „Entschlossen, Radikal, Offensiv: Antifa!“. Dass massiver Bedrohung nicht immer mit Lichterketten und Radsternfahrten beizukommen ist, sollte aber auch klar sein. „Lasst uns gemeinsam und entschlossen Rassismus und sozialer Ausgrenzung den Kampf ansagen! Organisiert euch!“, heißt es im Aufruf. Die Demo findet am Samstag ab 17 Uhr in Gedenken an Silvio und alle Opfer rechter Gewalt statt. Der Startpunkt ist am U-Bahnhof Samariterstraße.

Am Montag wird es wieder theoretischer: Referentin Anne Leiser von der Bremen Internation Graduate School of Social Sciences stellt eine neue Studie zu Rechtspopulismus und Rassismus im Internet vor, die von der Rosa-Luxemburg-Stiftung in Auftrag gegeben wurde. Die Studie gibt am Beispiel dreier Orte mittels qualitativer Inhaltsanalyse Einblicke in Organisierungs- und Radikalisierungsprozesse, wie sie sich im Kontext von sozialen Medien vollziehen. Ab 19 Uhr, Helle Panke, Kopenhagener Straße 9.

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