: Lederer gibt Vorsitz ab
Linkspartei Parteichef räumt Posten. Nachfolgerin könnte Katina Schubert werden
Bei der Linkspartei steht ein Wechsel an der Parteispitze an. Landesgeschäftsführerin Katina Schubert will neue Vorsitzende und damit Nachfolgerin des langjährigen Landesparteichefs Klaus Lederer werden. Bei einer Sitzung des Landesvorstands gab die 54-Jährige ihre Kandidatur bekannt, wie Parteisprecher Thomas Barthel am Mittwoch sagte. Zuvor hatte Lederer demnach seinen seit Längerem geplanten Rückzug nach elf Jahren nochmals offiziell angekündigt.
Der 42-Jährige war Spitzenkandidat für die Abgeordnetenhauswahl am 18. September gewesen. Als wahrscheinlich gilt, dass Lederer in der geplanten Landesregierung aus SPD, Grünen und Linkspartei einen Posten als Senator übernehmen wird. Zuletzt waren ihm vielfach Ambitionen für das neu zu schaffende Amt des Kultursenators nachgesagt worden. Die Entscheidung über das Personal von Rot-Rot-Grün soll kommende Woche fallen.
Der neue Linken-Vorstand wird bei einem Parteitag am 10. und 11. Dezember turnusgemäßig neu gewählt. Theoretisch könnte Schubert einen oder mehrere Gegenkandidaten bekommen. Dem Vernehmen nach stieß ihre Kandidatur im Vorstand auf positive Reaktionen.
Schubert stammt aus Baden-Württemberg und wäre die erste Westdeutsche auf diesem Posten. Nach einem Studium der Politischen Wissenschaft, Soziologie und Volkswirtschaft arbeitete sie als Journalistin, später für die PDS-Fraktion im Bundestag und dann als persönliche Referentin unter anderem für den früheren Berliner Wirtschaftssenator Harald Wolf. Seit dem Jahr 2012 ist sie Landesgeschäftsführerin der Linken. Am 18. September wurde Schubert zudem in das Abgeordnetenhaus gewählt.
Leder, der zu den Pragmatikern in der Linkspartei gehört, ist seit 2005 Parteichef und gehört zu den bekanntesten Köpfen der Linken in Berlin. Bereits seit 2003 sitzt der gebürtige Schweriner im Abgeordnetenhaus. Bei der Vorstandssitzung erklärte Lederer, er sei bereit für eine neue Etappe. (dpa, taz)
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