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Neu im Kino

„Paterson“ Foto: Weltkino

Es beginnt stets mit dem Erwachen der Eheleute Paterson (Adam Driver) und Laura (Golshifteh Farahani). Jeden Morgen nimmt Paterson seine Armbanduhr vom Nachtisch, steht auf, mampft seine Cheerios, macht sich auf den Weg zum Busdepot der Stadt, die ebenfalls „Paterson“ heißt. Abends, nach dem Essen, führt er den Hund aus, macht Halt in einer Bar, trinkt exakt ein Bier. Paterson bietet sich für den ehemaligen Literaturwissenschaftsstudenten Jim Jarmusch als Ort der Handlung an, dort lebte u. a. der US-amerikanische Arzt und Dichter William Carlos Williams, der seiner Heimatstadt das Gedicht „Paterson“ widmete. Eine von vielen Doppelungen im Film. Paterson, selbst ein Dichter, hält Alltägliches in einem Notizbuch fest. Auf der Leinwand erscheinen die Gedichte, von Adam Driver gesprochen, zusätzlich als Schrift. Paterson trägt sein Schicksal mit einer weltentrückten Unerschütterlichkeit, die keine Wutausbrüche oder Aggressionen kennt – wie auch die Beziehung zwischen ihm und Laura. Die stabile emotionale Basis, der gesamte Umgang der Menschen im Film untereinander, verleiht „Paterson“ fast einen utopischen Charakter.

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