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POLITIK

PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstagnachmittag wird in der Lichtenberger Max-Taut-Aula (Fischerstraße 36, 16 Uhr) eine lokalpolitische Kundgebung unter dem Motto „Gegen Rassismus – gegen die AfD!“ stattfinden, und der Termin ist mehr als gut gewählt. Denn fast zwei Monate nach den Wahlen zum Berliner Abgeordnetenhaus und den Bezirksverordnetenversammlungen soll an jenem Donnerstag auch das Lichtenberger Bezirks­amt erwählt werden. In diesem soll nun ein Stadtrat wirken, der von der AfD nominiert wird. Wolfgang Hebold ist die Wahl der AfD, welcher schon mehrfach durch rassistische Äußerungen in Erscheinung getreten ist. Daher haben Linke, SPD und CDU in Lichtenberg angekündigt, die Wahl von Hebold unisono verhindern zu wollen. Diesen von der Presse wiederum als „Eklat“ bezeichneten politischen Move wollen die Kundgebenden von Herzen unterstützen.

Am Abend desselben Tages finden sich die Linksbewegten dann im Haus der Demokratie ein (Greifswalder Straße 4, 19 Uhr), dort wird an den vor 80 Jahren losgebrochenen Spanischen Bürgerkrieg erinnert – und die Frage verfolgt, inwiefern ein linker „Bruderkampf“ die Demokratiebewegung scheitern ließ. Hat die Kommunistische Internationale also Anarchisten und Trotzkisten ermordet (ja)? Wäre der Krieg andernfalls gewonnen worden (jein)? Eine lebhafte Diskussion mit Werner Abel und Dieter Nelles steht zu erwarten.

Am Samstagmittag wird die Sozialrechtlerin Anne Allex im Mehringhof (Gneisenaustraße 2a, 13 Uhr) über „(Sozial-)Rassismus damals und heute“ referieren und dabei zwischen „äußeren“ und „inneren“ Feindbildern unterschieden, die den Rassismus kennzeichnen. „Verbale und körperliche Angriffe auf Geflüchtete, MigrantInnen, anders Ausschauende oder Menschen mit anderer Religion zeigen die Seite der Xenophobie. Im Fokus stehen allerdings auch arme Menschen im Alter, bei Erwerbslosigkeit bzw. mit vor­übergehenden oder stetigen Beeinträchtigungen“, so die Dozentin. Inwieweit nun also von einem allgemeinen Sozialrassismus gesprochen werden kann, soll breitest erörtert werden.

Der Mittwoch schließlich sieht die Berliner Linke bereits in aller Herrgottsfrühe im Kubiz (Bernkasteler Straße 78, 9.30 Uhr),alldort soll sodann über „Rassismus und Antisemitismus in Deutschland“gesprochen werden, was ja bekanntlich mehr als tag- und abendfüllend ist. Zumal an diesem Tag auch noch ein geschichtlicher Überblick über die Entwicklungen seit 1945 geplant ist. Im erhobenen, angenehm kleinen Unkostenbeitrag für die Teilnahme ist immerhin Verpflegung erhalten.

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