Lautstarker Empfang

BILDUNG Zum Amtsantritt der Bildungssenatorin gehen Bremens SchülerInnen erneut auf die Straße

„Diesmal soll das Ganze mit mehr Inhalt gefüllt werden“

Sercan Alkaya (Oberschule Findorff)

Pünktlich zum Amtsantritt von Eva Quante-Brandt (SPD) wollen sich Bremens SchülerInnen der designierten Nachfolgerin von Bildungssenatorin Renate Jürgens-Pieper (SPD) vorstellen – in Form einer Kundgebung am 12. Dezember auf dem Marktplatz. Gestern trafen sich SchülervertreterInnen in der Oberschule Findorff, um den Aktionstag abzustimmen.

Wie schon im November wollen die SchülerInnen gegen die Auswirkungen des klammen Bremer Bildungshaushaltes demonstrieren. „Aber diesmal“, so Jahrgangssprecher Sercan Alkaya, „soll das Ganze mit mehr Inhalt gefüllt werden.“ Parolen wie „Kein Bock auf das System“ oder „Kein Bock, um acht Uhr aufzustehen“, wie sie vor vier Wochen skandiert worden seien, hätten genauso wenig Wirkung wie die Weigerung, mit der Bildungssenatorin oder dem Bürgermeister zu reden.

„Ich glaube zwar ebenfalls nicht, dass ein Gespräch viel bringt, schließlich hält der Senat mit dem Beschluss des Koalitionsausschusses in der letzten Woche ja an seinen drastischen Sparmaßnahmen fest – aber so hätten wir Böhrnsen wenigstens zwingen können, uns ins Gesicht zu sagen, dass er lieber der Jacobs-Uni Millionensummen gibt als den Schulen“, sagt Alkaya. Der Abiturient bedauert den Rücktritt Jürgens-Piepers: „Sie hat viel getan für die Oberschulen und die Inklusion, aber ihr blieb gar nichts anderes übrig.“

Diesmal will zumindest ein Teil der SchülerInnenvertretung den Dialog nicht verweigern: „Wir wollen wissen, warum die Rettung von Casinos und Privat-Unis wichtiger ist als der Ausbau von Lehrerstellen. Und wir fordern von der neuen Senatorin eine bessere Informationspolitik als die ihrer Vorgängerin“, so Alkaya.  SCHN