Urdrüs wahre Kolumne: Irgendwas mit Millionen

Deutschland bist du. Angesichts der neuen Patriotismus-Kampagne ist es schon interessant, nachträglich eine ganzseitige Wahlkampfanzeige des „Team Zukunft“ in der FAZ zu entdecken, was sich da für schräge Duzgeschwister zur Unterstützung des Merkels ganz mutig mit Bild und Namen zusammengefunden haben. Neben dem Traumschiff-Steward Sascha Hehn und Schlagerproduzenten Jack White bleckt da der ausgediente Brauereiknecht Josef Hattig die langen Zähne, und neben dem zum „Aktionskünstler“ verklärten Kunstgewerbler HA Schult schaut Klaus „Weserreport“ Schulenberg so in die Kamera des Fotografen, als ob er sich für das Remake eines Peter-Lorre-Filmklassikers bewerben wolle.

In dieser illustren Gesellschaft auch noch das Luder-Flaggschiff Jenny Elvers, den Bremer Schokoladenonkel Hasso Naucks, die aufgespritzte „Charitylady“ Ute Ohoven und den klavierspielenden Windhund Justus Frantz zu entdecken, macht deutlich, wie sehr das Welt- und Menschenbild des republikanischen Bushism mit dem Merkel in Deutschland angekommen ist. Der näxte Krieg gehört dann wieder uns! (Eine Kopie dieses fotografischen Dokuments des Grauens kann von jedem aufrechten Geisterjäger bei mir unter Ulrichreineking@aol.com kostenlos angefordert werden).

Böses ahnend öffnet mein Freund Hennes einen Brief der BAGIS und sieht sich schon von der Vorladung zur Zwangsarbeit bedroht. Ist aber nur irgendeine Nichtigkeit und wäre fast im Papierkorb gelandet, hätte da nicht ein mysteriöser Zusatz in gefälliger Handschrift gestanden: eine Zahlenfolge, die sich nach gründlicher Analyse als die Lottoreihung der Vorwoche entpuppte. Ist das die Perspektive, auf die der Langzeitarbeitslose verwiesen werden soll?

Schon wieder haben die hanseatischen Original-Trickbetrüger zugeschlagen und den Werbewert des Werder-Double von 2004 in Zahlen ausgerechnet: nach dieser „wissenschaftlichen Studie“ beträgt der Imagegewinn durch die fußballerischen Erfolge der Grün-Weißen irgendetwas „zwischen 5, 7 und 11, 5 Millionen Euro“. Rechnet man noch den gewachsenen Bekanntheitsgrad durch das Spacepark-Debakel dazu, kann sich eigentlich die Infrastruktur für Las Vegas in Gröpelingen inzwischen fast schon wieder lohnen. Falls man irgendeinen Durchgeknallten findet, der diesen Wertzuwachs beleihen würde …

In Schutz nehmen möchte ich den aufrechten und volksnahen Antifaschisten, Demokraten und Rollheimer Konrad Kunick vor dem taz-Etikett ein oder gar der Camperkönig Bremens zu sein. Als Gleicher unter Gleichen dreht Konrad den Brutzler auf dem Holzkohlengrill und in solidarischer Gemeinsamkeit mit den anderen Freunden naturnaher Lebensentwürfe wird er seine politischen Qualitäten nutzen, um den Kampf gegen die Vertreibung der Dauercamper durch die Quacksalber der Bremer Investitionsgesellschaft BIG (wie Größenwahn) zum Sieg zu führen. Denn wer für eine gerechte Sache kämpft, wird viele Anhänger finden! (Mao Dze Dong)

Der erbarmungslose Affenquäler Andreas Kreiter hat neue Anträge zur Fortsetzung seiner Torturen an unschuldigen Makaken gestellt. Ich bin es nunmehr endlich satt, aus altersbedingter Humanitätsduselei im Falle dieses ehrgeizzerfressenen Forschers auf moralisch denkende junge Menschen länger mäßigend einzuwirken.

Alle passionierten Fußgänger im Lande mit Ausnahme der Nordic Walker seien zum Wochenende herzlich gegrüßt von

Ulrich „Wandersohle“

Reineking