„Tatort“ aus München: Schlaf, Ivo, Schlaf

In neuen Münchner „Tatort“ jagen Batic und Leitmayr einen Mörder ohne Motiv. Hilfe bekommen sie von einer Profilerin, die messerscharf kombiniert.

eine Frau kniet neben einem auf der Seite liegenden Toten

Muss den Mord ihres Mannes mit ansehen: Ayumi Schröder Foto: BR/X Filme/Hagen Keller

Ivo schläft schlecht. Franz schläft besser. Trotzdem kommen Kommissar Batic und Leitmayr irgendwie nicht zusammen im neuen Münchner „Tatort“. Da wird viel gegrantl, viel geflucht. Leitmayr, der die Ermittlungen leiten darf, scheitert und kriegt schlechte Laune. Der übermüdete Ivo hat sie sowieso die ganze Zeit. Ob es in der Münchner Polizei ähnlich zuging, in den Wochen und Monaten nach dem 28. Mai 2013?

Damals hat ein bis heute Unbekannter nachts an der Isar einen Italiener auf seinem Fahrrad erstochen, vermutlich ohne sein Opfer zu kennen. Motiv bis heute unbekannt. Die Tat ging als der „Isarmord“ in die Stadtgeschichte ein.

Der neue „Tatort“ (Buch: Erol Yesilkaya, Regie: Sebastian Marka) orientiert sich an ihm. Am helllichten Tag hilft ein Mann vor einem Supermarkt einem Obdachlosen hoch. Der Obdachlose sticht zu, der Mann verblutet vor den Augen seiner Frau und seines Sohnes. Zeugen gibt es viele, aber jede und jeder hat etwas anderes gesehen. Hatte der Mörder nun eine Kapuze auf oder ein Kappy? War er kräftig oder klein? Sportlich oder heißblütig? Seine Jacke braun oder grün? So kommen Ivo und Franz nicht weiter.

Also wird hochgerüstet: Die Einsatzzentrale in eine Sporthalle verlegt, DNA-Proben genommen von Hunderten Männern, die im Umkreis des Tatorts waren. Ohne Ergebnis. Deswegen ziehen die Ermittler die Profilerin Christine Lerch (Lisa Wagner) hinzu. Die ist ein Volltreffer, zumindest sieht die Frau innerhalb von Sekunden den Mörder förmlich vor sich.

Der München-„Tatort“: „Die Wahrheit“; So., 20.15 Uhr, ARD

Messerscharf kombiniert. Vorbestraft muss er sein, ein Tierquäler, ein Vandalist. Ein Verdächtiger ist schnell gefunden, doch das Morden geht weiter. Aus dem Zufallstäter wird einer, der seine Opfer gezielt aussucht. Warum, versteht selbst Frau Lerch nicht mehr so richtig.

Aber die muss eh weiter, zum FBI. Da kriegt sie eine neue Stelle. Zum Glück, denn eine hellseherische Profilerin brauchen weder Ivo und Franz, noch die Zuschauer. Der Film endet dann relativ mutig für so einen Samstagabend. Und der Ivo, der kann sich endlich mal wieder hinlegen.

Einmal zahlen
.

Fehler auf taz.de entdeckt?

Wir freuen uns über eine Mail an fehlerhinweis@taz.de!

Inhaltliches Feedback?

Gerne als Leser*innenkommentar unter dem Text auf taz.de oder über das Kontaktformular.

Bitte registrieren Sie sich und halten Sie sich an unsere Netiquette.

Haben Sie Probleme beim Kommentieren oder Registrieren?

Dann mailen Sie uns bitte an kommune@taz.de.