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Hoffentlich keimfrei in Bremen

Frühchen-Station

Entgegen dem Trend bekommt Bremen eine neue Geburtshilfe-Station: Entstehen sollen bis 2019 drei neue Kreißsäle und ein OP-Saal für Kaiserschnitte. Vorrangig Risikoschwangere und Frühgeborene sollen dort betreut werden. 14 der insgesamt 23 Millionen Euro, die das Bauvorhaben kostet, übernimmt die Stadt Bremen. Den Rest trägt mit drei Millionen der kommunale Klinikverbund Gesundheit Nord, sechs Millionen kommen aus Bundesmitteln. Der Senat hat die Finanzierung am Dienstag beschlossen.

Damit hat das Klinikum Mitte – das größte in Bremen – wieder eine eigene Geburtshilfe. Vor viereinhalb Jahren war diese geschlossen worden, nachdem dort fünf Frühgeborene infolge einer Infektion mit multiresistenten Keimen gestorben waren.

Nötig wurde der Neubau wegen der kontinuierlich steigenden Geburtenrate. Zudem schlossen im niedersächsischen Umland in den vergangenen Jahren mehrere Kliniken ihre Geburtshilfeabteilungen.

Dass Eltern die neue Klinik aus Angst vor Keimen meiden werden, ist unwahrscheinlich. Auch nach der Schließung des Kreißsaals wurden Neugeborene aus anderen Kliniken nach Mitte verlegt, weil sich dort die einzige Kinderklinik der Stadt befindet.

„Wenn man ein krankes Kind hat, das operiert werden muss, hat man keine Zeit, sich eine Klinik auszusuchen“, sagte Geno-Sprecherin Karen Matiszik. Den Image-Schaden habe man nach dem Keim-Skandal eher bei Hüftgelenk-OPs und Kniegelenken bemerkt. „Bei Operationen, bei denen man für die Planung Zeit hat, sind viele PatientInnen in andere Kliniken gefahren.“ GJO

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