: Neu im Kino
„Rocky II“ ist Kunstwerk des enorm erfolgreichen Ed Ruscha, von dem offenbar noch nie jemand etwas gehört hat. Es steht unbesehen in der duftlosen Wüste, taucht in keinem Werkverzeichnis auf, existiert praktisch nicht. Ein starkes Stück bei einem wie Ruscha, über den es eine Menge zu lesen gibt und mit dem sich eine Menge Menschen beschäftigen. Und auch eine super Sache für Pierre Bismuth, ebenfalls Künstler, ansässig in Brüssel, der außerdem Drehbuchautor ist. Er hat den L.A.-Privatdetektiv Michael Scott angeheuert, um „Rocky II“ aufzuspüren: auf dass sich das Fieberglas-Objekt nach vierzig langen Jahren endlich aus dem stimmigen Naturzusammenhang löse. Das klingt alles ziemlich ausgedacht. Zum Beweis, dass man es dennoch mit Tatsachen zu tun hat, lässt Bismuth an Real-Material teilhaben. Da gibt es zum Beispiel den Mitschnitt einer Pressekonferenz von 2009. Anlässlich einer großen Solo-Ausstellung Ruschas in der Londoner Hayward Gallery, fragt er da ganz unverhohlen: „Where is Rocky II?“ Die Antwort liegt irgendwo dort draußen. In der Wüste.
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