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„Friedenszigarette“ ist unangemessen
betr.: „Raucherurteil in Düsseldorf. Friede seiner Asche“, taz vom 29. 9. 16
Nein, nein, nein, Herr Hillenbrand! Ich kann verstehen, dass man sich unter Dauerquarzern gern solidarisiert, aber dass Sie zu einer „Friedenszigarette“ aufrufen, ist einfach völlig unangemessen!
Ich selbst habe sieben Jahre lang in einer Wohnung im dritten Stock einer Wohnanlage aus den 80er Jahren gelebt: Im Erdgeschoss (!) lebte eine Kettenraucherin. Obwohl die Türen immer zu waren, war der Gestank überall, vor allem im Treppenhaus. Kam ich in meine Wohnung, roch ich, als sei ich im Wirtshaus gewesen (wo ich jahrelang nicht hinging, bis endlich das Rauchverbot kam).
Ihre Freiheit zu rauchen: gut und schön. Aber sie schränkt die Freiheit, die Lebensqualität anderer Menschen stark ein, das scheint Ihnen leider egal zu sein. NORBERT MALDENER, Markt Indersdorf
Gestolpert
betr.: „Der ‚Kleine Maulwurf‘ half“, taz vom 28. 9. 16
Ich begrüße diesen freundlichen Artikel, weil ich den Peter-Hammer-Verlag seit Jahrzehnten schätze. Doch im letzten Absatz stolpere ich über den Satz: „In Nicaragua verkam der Sandinismus mit Ortega an der Macht zu einem schnöden repressiven Herrschaftssystem“, der völlig unvermittelt und unzusammenhängend zwischen zwei Sätzen über den Verlag und sein Programm steht. Kein Wort über die historisch-politische Entwicklung Nicaraguas seit 1979, keine Argumentation, keine Analyse, keine Begründung der Behauptung, als sei sie unangefochtenes Meinungsallgemeingut. Entweder nimmt der/die AutorIn sich Platz und Raum, ihn zu begründen und darzustellen und damit diskussionswürdig zu machen, oder sie/er hält ihn zurück. Sonst wird das Diffamierung und Demagogie im Bild-Zeitungsstil.
CHRISTINE GRAB, Schönau
Gestank
betr.: „Friede seiner Asche“, taz vom 29. 9. 16
Na prima , Herr Hillenbrand! Da hätten wir die wahren Schuldigen ausgemacht: Es sind mal wieder die „Miethaie“!
Könnte es nicht auch sein, dass sich Menschen bei der Vermieterin beschwert haben, weil der Gestank im Haus nicht auszuhalten ist? Könnte es nicht sein, dass es noch andere Interessen zu schützen gilt, nämlich das Wohlbefinden und die Gesundheit der anderen MieterInnen im Haus?
Aus eigener Erfahrung weiß ich, wie ätzend es ist, abends in eine stinkige Wohnung zu kommen, den Ort, der eigentlich mein Rückzugsort sein sollte, an dem ich unbehelligt sein und mich erholen will. Aber der Gestank kommt wirklich durch die Ritzen und Holzdecken. So ist die Realität, und das geht vielen MieterInnen inzwischen extrem auf die Nerven!
UTE LANKOWSKI-CARL, Lübeck
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