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THEATER

TheaterEsther Slevogt betrachtet das Treibenauf Berlins Bühnen

Gerade wird in Berlin getanzt, getanzt, getanzt. Beim traditionsreichen Internationalen Festival Tanz im August zum Beispiel und schon seit dem 13. August. In dieser Woche ist die große Meg Stuart mit ihrem preisgekrönten Abend „Blessed“ über die Grundbedingungen der menschlichen Existenz zu sehen. Vor Langem lief dieses Solo mit dem portugiesischen Performer Francisco Camacho schon einmal an der Volksbühne und erzeugte bereits damals schon allein der Musik von Hahn Rowe wegen einen enormen Sog. (HAU2, Tanz im August: „Blessed“, 30. 8., 21 Uhr & 22. 30 Uhr, 31. 8. 21 Uhr).

An diesem Wochenende startet dann aber schon das nächste Tanzfestival, die 9. Ausgabe der Tanznacht Berlin nämlich, die gegenwärtige Strömungen des zeitgenössischen Tanzes abbilden will, der verstärkt Allianzen mit anderen Kunstsparten, wie Gesang oder Bildender Kunst, eingeht. Das alle zwei Jahre stattfindende zeitgenössische Tanzfestival wird sich in diesem Jahr also unter der Überschrift „Gefährten“ an drei Tagen auf die Suche nach Verflechtungen begeben, „die sich in den sozialen Choreografien aus Tänzen, Liedern, Installationen und Erzählungen, dem Miteinander von Tanz und Sprache, von Künstler*innen und Zuschauer*innen, von Kunst und Ökologie, von Tanzgeschichte und Körperbiografien zeigen“, wie es im Ankündigungs-O-Ton heißt. Ans Herz gelegt werden kann zum Beispiel der höchst eigene Abend der Company „Public in Private“ von Clement Layes, der lapidar mit „Title“ überschrieben ist. Es handelt sich um eine sehr witzige Langzeitperformance, einen Kampf des Geistes mit den Bedingungen von Körper, Gegenständen und Schwerkraft. Clement Layes hat Tanz UND Philosophie studiert, und das merkt man auch. Der Abend besteht aus mehreren Zyklen. Ein Zyklus dauert 4 mal 30 Minuten. Bei der Tanznacht dabei sind aber u. a. auch noch Antonia Baehr, Agata Siniarska, Jeremy Wade, Siegmar Zacharias mit ihrem Abend „Say Something“. Oder Jule Flierl, deren „Operation Orpheus“ am 27. August im Rahmen des Festivals Deutschlandpremiere hat. Am 29. 8. gibt es dann vier Gesprächsrunden zu Arbeitsweisen und Produktionsbedingungen im zeitgenössischen Tanz, wo unter anderem der Kritiker Dorion Weickmann, HAU-Intendantin Annemie Vanackere, die Choreografin Jasna L. Vinovrśki und die grüne Kulturpolitikerin Sabine Bangert auf verschiedenen Podien sitzen (Tanznacht Berlin 2016, 27.–29. August. Alle Infos: www.tanznachtberlin.de).

Am 25. August liest außerdem Falk Richter aus seinen Stücken „Fear“ und „Small Town Boy“ (Buchbox: Greifswalder Straße 33, 19.30 Uhr).

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