taz-Kanuspiegel

Bei den Olympischen Spielen gibt es immer wieder Debatten darüber, was man alles reformieren könnte. Mit großem Tamtam verkündete 2014 der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, 40 „historische Reformen“, die unter dem Namen „Agenda 2020“ bekannt gemacht wurden. Eine davon war, dass der Ausrichter der Spiele neue Sportarten und Disziplinen vorschlagen darf. Eine Forderung, die immer lauter wird, ignoriert das IOC jedoch bislang: dass endlich die Überbewertung der Nationen beendet werde beziehungsweise die Vernachlässigung des genderdemokratischen Gedankens.

Das taz-Olympiateam bietet jeden Tag einen anderen statistischen Einblick auf das Sportgeschehen in Rio de Janeiro. Nach dem Blond- und Dunkelhaar-, Frauen- und dem Männer- sowie dem Kontinentalmedaillenspiegel präsentieren wir heute einen historische Bilanz, den Kanuspiegel. Diese auch gern von Freizeitschippern ausgeübte Sportart ist den deutschen Gold-Silber-Bronze-Zähler*innen für Sommerspiele ungefähr das, das winters das Rodeln ist: eine Siegesdomäne.

Gestern waren vier Kanufinals in Rio absolviert, bis zum Ende der Woche folgen viele weitere. Deutsche, ungarische und dänische Chancen: etliche.

Gezählt wurden hie ersten, zweiten und dritten Plätze der olympischen Rennen von 1968 an, die DDR- und BRD-Medaillen bis inkl. 1968 extra.

Deutschland* 27 14 14

Ungarn 21 20 20

Sowjetunion** 21 9 5

DDR** 14 7 9

Rumänien 7 8 10

Frankreich 7 5 14

Slowakei 7 5 4

Neuseeland 7 3 1

Italien 6 5 4

Norwegen 6 3 3

Schweden 4 8 2

Großbritannien 4 6 5

Bulgarien 4 5 8

Tschechien 4 5 4

Australien 3 8 11

Kanada 3 7 8

Spanien 4 7 3

USA 3 2 4

BRD* 2 6 3

Russland 2 3 7

*1992–2016

** 1968–1988

***1996–2016