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Gefährliche Keime aus dem Hahn

Erreger In Neumünster sollen Anwohner Wasser abkochen

Wegen Keimbelastungen soll die Bevölkerung in Neumünster und elf angrenzenden Gemeinden mindestens noch bis Freitag ihr Trinkwasser abkochen. „Wir bemühen uns, das Problem zeitnah zu lösen, aber die Auswertung der laufend genommenen Wasserproben dauert zwei bis drei Tage“, sagte der Sprecher der Stadtwerke Neumünster (SWN), Nikolaus Schmidt. Da Keime sehr hitzeempfindlich sind, sterben sie im kochenden Wasser ab.

Am Vortag hatten die Werke mitgeteilt, bei routinemäßigen Überprüfungen des Trinkwassers sei bei einzelnen Proben eine leicht erhöhte Konzen­tration mit coliformen Keimen festgestellt worden.

Die Stadtwerke empfahlen, Trinkwasser einmal sprudelnd abzukochen. Das gilt auch für Wasser zur Zubereitung von Nahrung, insbesondere für Säuglinge, Kleinkinder und Kranke, zum Abwaschen von Salaten, Gemüse und Obst sowie zum Spülen von Gefäßen und Geräten, in denen Lebensmittel zubereitet oder aufbewahrt werden oder zum Zähneputzen.

Die Gesundheitsrisiken seien für gesunde Menschen gering, es könne vielleicht zu Durchfall kommen, sagte Schmidt. Dagegen könne vor allem bei immungeschwächten Menschen keimbelastetes Trinkwasser die Gesundheit beeinträchtigen.

Vorsichtsmaßnahmen ergriff das örtliche Friedrich-Ebert-Krankenhaus mit seinen rund 600 Patienten. Ein Krisenstab sei einberufen und das Trinkwasser abgestellt worden, sagte Prokurist Gerd Achtenberg. Außer für Körperpflege werde im Krankenhaus nur noch Wasser aus Flaschen verwendet.

Als einen möglichen Keimherd haben die SWN einen Leitungsabschnitt ihrer Wasserrohre außer Betrieb genommen. Zudem seien umfangreiche Spülmaßnahmen durchgeführt worden. (dpa)

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