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MUSIK

MusikThomas Mauchhört auf den Sound der Stadt

Und wieso nicht mal wieder eine ordentliche und gut abgehangene Portion Rockmusik?

Wobei man da als Hardrock-Nostalgiker am Freitag gleich mal ins Leere läuft. Zumindest wenn man sich auf den Auftritt von Ufo in der Parkbühne Biesdorf gefreut hat. Damit wird es nichts, das Konzert fällt krankheitsbedingt aus – und für einen echten Hardrocker ist halt die scheinbare Erweiterung seiner Musik in den Metal bis hin zu dessen Extremlagen eben nicht wirklich eine Alternative, weswegen ihm jetzt der Hinweis auf die am Freitag im SO36 aufspielenden Grindcore-Schreihälse von Napalm Death (Oranienstr. 190, 19 Uhr, 23 €) auch nicht weiterhilft. So eine feinsinnige Vergrobschlachtung der alten Werte lässt den Ufo-Fan bestenfalls stöhnen: ­Doctor, doctor, please …

Da gönnt man sich dann lieber (um mal bei der musikgeschichtlichen Ufo-Perspektive zu bleiben) am Samstag Thee Oh Sees aus der Riege der kalifornischen Psychedelic-Rocker, die, wenn sie die Sache schlicht und einfach halten würden, schon auch so einen Boogie- und Space-Rock wie eben Ufo am Anfang ihrer Karriere hinbekämen. Schlicht und einfach wollen es Thee Oh Sees aber gar nicht bei ihrer aus der Garage gekickten Psychedelia mit dem tiefen Knicks vor Syd Barrett. Sie wollen bei ihrer Neuempfindung das musikalische Vollprogramm, wie es so auch zwischen 1967 und 1969 gepflegt wurde, also all das Verblasene, Trip-rockende, Experimentierende und eben den ganzen Popblumenstrauß an tollen Melodien dazu. Womit die Band allemal so immerfrisch aktuell ist und modisch wie noch jedes Batikhemd. Thee Oh Sees spielen im Columbia Theater (Columbiadamm 9–11, 20.30 Uhr, 18 €).

Und mit den Seratones hat man eine Band, für die man wenigstens ein Konzert lang gern auch mal seine Jefferson-Airplane-Platten zur Seite legt, weil deren Garagenrock mit dem Roll kommt und dazu mit einer ordentlichen Portion Soul, was an der Seratones-Sängerin A. J. ­Haynes liegt. Am Dienstag präsentiert sich die Band aus Shreveport, Louisiana, in der Berghain Kantine (Am Wriezener Bahnhof, 20 Uhr, VVK: 13 €).

Als Zugabe eine Portion Nach-Rock (mittlerweile auch bereits gut abgehangen): Im Cassiopeia spielen am Mittwoch Ef aus dem schwedischen Göteborg, die Mogwai und Sigur Rós als wesentliche Einflüsse benennen. Was wirklich zu hören ist: pastoraler Postrock und ein Klangkathedralenbau, bei dem manchmal noch, so wie ja beim Postrock überhaupt, die ­vorgotische Hardcore-Vergangenheit durchschimmert (Revaler Str. 99, 20.30 Uhr, 16 €).

Am Mittwoch startet auch das Atonal Festival. Dazu liest man aber alles Wesentliche weiter vorn auf Seite 2.

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