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Obdachlose sollen weg

VERTREIBUNG Bezirk Mitte will Wohnungslose unter der Kersten-Miles-Brücke nicht länger dulden

Der Bezirk Mitte hat angekündigt, gegen die Obdachlosen unter der Kersten-Miles-Brücke vorzugehen. Die rund 30 Wohnungslosen sollen innerhalb von wenigen Tagen das Areal verlassen. Der Bezirk will die Obdachlosen an der Helgoländer Allee seit Jahren los werden.

Dort herrschten menschenunwürdige und gefährliche Zustände, die in wenigen Tagen beendet sein müssten, sagte Sorina Weiland, Sprecherin des Bezirksamtes, dem NDR. Straßensozialarbeiter sollten den zumeist osteuropäischen Obdachlosen Beratung und Wohn-Alternativen anbieten. Zugleich werde man ihnen aber auch eine Frist setzen, bis wann sie den Platz verlassen müssen, so Weiland. Danach werde die Stadtreinigung Möbel, Matratzen und Müll beseitigen.

Im Herbst 2011 hatte der damalige Bezirksamtsleiter Markus Schreiber (SPD) unter der Brücke einen Zaun errichten lassen, um Obdachlose zu vertreiben. Die Empörung war so groß, dass der Zaun wieder abgebaut wurde und Schreiber auf Druck von SPD-Bürgermeister Olaf Scholz zurücktreten musste.

Vor wenigen Wochen hatte der Bezirk Altona ein Zeltdorf von Wohnungslosen am Nobistor räumen lassen. Sozialverbände und die Obdachlosenzeitung Hinz & Kunzt kritisierten das Vorgehen scharf: Vertreibung sei keine Lösung des Problems. (taz)

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