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Neu im Kino

„Wiener Dog“ Foto: Prokino

Einer der herrlichsten Dialoge aus Woody Allens „Manhattan“ (1979) zwischen Diane Keaton und Allen: Welchen Hund sie habe, fragt er, woraufhin Keaton antwortet: „The worst. It’s a dachshund. You know, it’s a penis substitute for me.“ Der Dachshund, Dackel, Sausage Dog oder eben „Wiener Dog“ ist tatsächlich eine komisch gezüchtete Wurst mit kurzen Beinen und langem Körper und nun titelgebendes Leitmotiv im gleichnamigen Film von Todd Solondz. Vier Episoden plus Pause sind es, durch die das Tier dackelt und in deren Verlauf es immer mehr an Handlungsrelevanz verliert, sich aber gerade noch als lose Verbindung der autonom agierenden Geschichten seine Daseinsberechtigung bewahrt. Während sich Woody Allen längst vom originellen filmischen Erzählen verabschiedet hat, schafft es Solondz, im Einerlei der amerikanischen Indies zu überraschen. Auch hier gibt es ein herrliches Hunde-Zitat, nicht zuletzt von Solondz selbst: „Ich liebe Hunde und hätte selbst gerne einen. Das Problem ist nur, dass ich nicht mit ihnen Gassi gehen will, sie nicht füttern oder sauber machen will und keine Lust habe, wegen ihnen zu Hause bleiben.“

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