: Experten kritisieren EEG-Entwurf der Regierung
Erneuerbare Energien Vorm Bundestagsvotum am Freitag scheinen einzelne Änderungen möglich
Durch dieses Vorgehen werde Deutschland sein Klimaziel „aller Voraussicht nach nicht erreichen können“, warnte Claudia Kemfert vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung am Montag bei einer Anhörung im Wirtschaftsausschusses des Bundestags. Denn Erfahrungen aus anderen Ländern zeigten, dass nur 30 bis 40 Prozent der Anlagen, die einen Zuschlag erhalten hätten, tatsächlich gebaut würden. Der Gesetzentwurf sieht aber vor, dass solche nicht realisierten Kapazitäten nicht erneut ausgeschrieben werden, sondern verfallen.
Auf deutliche Kritik stieß auch das Vorhaben, den Ausbau der Windenergie in Norddeutschland besonders stark zu beschränken. Die Begründung der Regierung, dass dort Netzengpässe bestünden, die den Abtransport des Stroms behinderten, sei unzutreffend, argumentierte neben Kemfert auch Uwe Nestle, der früher im Bundesumweltministerium tätig war und heute ein unabhängiges Energieinstitut führt.
Viele Sachverständige teilten zudem die Befürchtung, dass die neuen Regeln Genossenschaften und andere regionale Akteure aus dem Markt drängen könnten. „Dadurch würde die Akzeptanz der Energiewende deutlich sinken“, warnte Eckart Ott vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband. In diesem Punkt könnte es tatsächlich noch zu Änderungen kommen; sowohl innerhalb der SPD als auch innerhalb der Union wird Handlungsbedarf gesehen.
Zudem wird erwartet, dass ins Gesetz die Möglichkeit aufgenommen wird, überschüssigen Strom aus Windanlagen zu vergünstigten Preisen für die Wärmegewinnung zu nutzen, statt dass die Anlagen wie bisher bei starkem Wind abgeregelt werden. Für diese sogenannten zuschaltbaren Lasten sprachen sich auch viele von Union und SPD geladene Sachverständige aus. Malte Kreutzfeldt
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen