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Archiv-Artikel

sucht nach den schönsten Spielsachen

SYLVIA PRAHL

Weihnachten feiern die meisten denn ja doch im Kreise der Familie. Aber was, wenn niemand da ist, der Familie ist? Dieser Frage geht Sabine Lipan in ihrem Buch „Die Weihnachtsmütze“ nach. Herr Melcher lebt allein. Weil ihm ein paar Tage vor Weihnachten beim Spaziergang im Park der Wind die Mütze vom Kopf reißt, lernt er einen jungen Mann und eine alte Frau kennen, die auch allein leben. Sie befreunden sich und treffen auf einen kleinen Jungen, der sie alle einlädt, Weihnachten bei sich zu Hause zu feiern – für ihn offensichtlich eine ganz normale Sache. Klar wird: Das Konstrukt der Kernfamilie interessiert Kinder überhaupt nicht. Und: Weihnachten ist das Fest der Liebe, eine Tatsache, die vor lauter Glanz manchmal ganz im Dunkeln verborgen bleibt. Dorota Wünschs liebevolle Illustrationen in „Die Weihnachtsmütze“ stecken voller schmunzelnder Details und machen die schöne Geschichte für Kinder ab drei Jahren quicklebendig (Peter Hammer Verlag, 12,90 Euro).

Jetzt hatten wir die ganze Zeit Advent, und alle möglichen Traditionen werden mitgemacht, obwohl ihre Ursprünge in Vergessenheit geraten sind. Fragen bezüglich der Geschichte vom Weihnachten-Feiern seit der Antike bis heute werden auf einer Familienführung im Deutschen Historischen Museum beantwortet. Geklärt wird, was Advent genau heißt, warum Weihnachten am 24. Dezember gefeiert wird, was das Christkind mit Luther zu hat, aber auch, warum kein Pfeffer im Pfefferkuchen drin ist und wie es kam, dass wir uns an Weihnachten gegenseitig mit Geschenken torpedieren (mehr Infos auf www.dhm.de, So. 23. 12., 14 Uhr, Mi. 26. 12. 16 Uhr, Do. 27., Fr. 28. 12. 12 Uhr, ab 8 Jahren, Eintritt bis 18 Jahre frei, Erwachsene 4 Euro).

Obwohl Weihnachten für viele das wichtigste Fest des Jahres ist, kommt es immer überraschend, löst Stress und Hektik aus. Warum eigentlich? Es geht doch um Liebe, Hoffnung und Einkehr. Dessen eingedenk führt das Ensemble des Ballhauses Ost in der Pappelallee am Heiligen Abend sein klassisches Krippenspiel Wie man Wärme teilen kann auf. Mit Trompete, Weihnachtsliedern und Elvis’ „In the Ghetto“. Während die Geschichte mit der berühmten Anfangszeile „Und es begab sich aber zu der Zeit“ Kinderaugen erstrahlen lässt, schwelgen die Erwachsenen in eigenen Krippenspiel-Erinnerungen. Da die 14-Uhr-Vorstellung erfahrungsgemäß sehr voll ist, empfiehlt sich ein Besuch der Aufführungen um 11, 12 oder 13 Uhr (www.ballhausost.de, Eintritt frei).

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