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Immer noch Kinder im Rimmelsberg

Heim-Debatte

Es gab viel mehr Beschwerden über die Heime des umstrittenen Betreibers „Rimmelsberg“ als bisher bekannt. Noch im laufenden Monat etwa soll der Träger einer Betreuten geraten haben wegzulaufen – damit das Jugendamt sie nicht aus der Einrichtung nehme; diesem Vorwurf gehe die Kieler Heimaufsicht derzeit noch nach. Das alles antwortete in dieser Woche die schleswig-holsteinische Landesregierung auf eine Anfrage des Piraten-Abgeordneten Wolfgang Dudda.

Umso dringender, dass das benachbarte Hamburg seine Landeskinder aus den Rimmelsberg-Einrichtungen holt, findet die Bürgerschaftsabgeordnete Sabine Boeddinghaus (Die Linke). Es könne nicht sein, dass Hamburgs Kinder unter den letzten seien, die aus einem problematischen Heim geholt würden, sagt die jugendpolitische Sprecherin ihrer Fraktion. Die Stadt müsse aber auch insgesamt mehr Verantwortung für die immerhin 1.600 Kinder zeigen, die sie in anderen Bundesländern untergebracht habe.

Die Sache war am Donnerstag Thema im Familienausschuss des Hamburger Parlaments. Einer Abfrage bei den Jugendämtern zufolge leben derzeit noch 19 Hamburger Kinder in Rimmelsberg-Häusern. Man habe das Gespräch mit dem Träger gesucht, die Missstände seien abgestellt, hieß es da. Die Kinder fühlten sich wohl, sagte ein Jugendamtsleiter – „dann können wir sie dort auch nicht rausholen“.

Sozialsenatorin Melanie Leonhard (SPD) erklärte, die auswärtige Unterbringung sei nötig, weil sich in Hamburg nicht genügend Plätze fände. Es könne aber auch inhaltliche Gründe geben, ein Kind „extra milieufern“ unterzubringen. Auf dem Land gebe es stärkere Sozialkontrolle und „man kann nicht einfach abhauen“, sagte Katja Siemering vom städtischen „Familieninterventionsteam“, zuständig für delinquente Kinder und Jugendliche. Die von ihr betreuten Jungen hätten aber einen „großen Drang nach Hamburg zurück“. kaj

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