LeserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Feminismus lächerlich gemacht

betr.: „Das Schlagloch. Schafft VorbilderInnen“, taz vom 25. 5. 16

Der Artikel, in dem Charlotte Wiedemann die wichtige Rolle von weiblichen Vorbildern für die Weiterentwicklung des Feminismus herausstreicht, hat mich sehr beeindruckt. Zitat: Schafft drei, vier, viele Vorbilder!

Aber nun die Einschränkung: Was hat das Binnen-I im Plural von Substantiven verloren, die den Genus Neutrum haben (Vorbild, Mitglied, Opfer ...) Hier macht sich Feminismus lächerlich!?

ROLAND RÖSSLER, Bielefeld

Nacktschnecken sind die Plage

betr.: „Schrecken der Hobbygärtner. Gutes Wetter für Schneckenvermehrung“, taz vom 20. 5. 16

Zur Vermehrung der Weinbergschnecke sollte man das feuchte Wetter begrüßen. Sie ist nicht der gefräßige Schädling, vor dem der Hobbygärtner sich fürchtet. Die Nacktschnecken sind die Plage im Garten. Sie machen sich über saftige, lebende Pflanzen her und vertilgen pro Nacht schon mal das Beet mit den Tagetes oder den Gurkenpflänzchen.

Ein bisschen mehr Recherche wäre gut, ehe nach so einem Artikel es den Weinbergschnecken an den Kragen beziehungsweise ans schöne Gehäuse geht. IRENE SEILER, Riedstadt

Geschrotetes Mediengeblubber

betr.: „Zum Höheren und Trüberen“, taz vom 25. 5. 16

Wie der ehemalige Direktor der Kunsthalle wallfahrteten all die Jünger zu den Weihefestspielen des mythischen Waberers ins ZKM zu Karlsruhe. Sloterdijk (!) weichte dort in seinen Vorlesungen alle aktuellen Philosophen ein, allein ihre Worte in seine Denkblase einzusülzen. So entstand sein neoliberalistisches Wortgegäre, das der Guru der Philosophie als Wissenschaft besingt und nichts anderes wurde als eine lautewallende Umschreibung des Worts FDP.

Der arme Rudolf Walther, der sich durch all den Wust aus Knallgeklingel wühlte und die vorphilosophischen Strickmuster aus dem Nebel eines urzeitlichen Raunens pulte. Klar, dass dann in Worten wie Bildern irgendwann die AfD herauskrabbelte, mit der er jetzt wie alle anderen Brandstifter nichts zu schaffen haben möchte. Doch. Rudolf Walther sei hohes Lob, vielleicht merken es irgendwann sogar die Haufen der Fernsehglotzscharen, dass dies nur geschrotetes Mediengeblubber ist. GERT REISING, Karlsruhe

Falsche Parolen

betr.: „Waffen außer Kontrolle“, taz vom 21. 5. 16

Mit 88 Jahren bin ich in einer Zeit aufgewachsen, in der es hieß: „Wer den Frieden will, der rüste für den Krieg!“ Diese Parole der Hitler-Zeit führte uns direkt in den Zweiten Weltkrieg. Und darauf folgte eine Zeit, in der die Welt in zwei Lager zerfiel. Man ließ uns glauben, dass allein das Wettrüsten den Frieden für uns alle erhalten könne. Aber Waffen werden immer produziert, um irgendwo auf der Welt benutzt zu werden.

Unser vermeintlicher „Rüstungsfrieden“ wurde über blutige Stellvertreterkriege finanziert. Heute unterstützt unsere Kanzlerin eine Militarisierung der polnischen Grenze – für den Frieden. Unsere Verteidigungsministerin baut die Bundeswehr wieder aus – für den Frieden.

Ich kann diese verlogenen Parolen nicht mehren hören! Sie werden nicht wahrer, nur weil sie wieder und wieder in der menschlichen Geschichte heruntergebetet werden. Lasst uns endlich dagegen protestieren, derart für dumm verkauft zu werden! ­Waffen dienen allein dem Krieg und der Rüstungsindustrie. Waffen werden entwickelt, um zu töten und zu zerstören.

Es gibt nur eine Art, wie Frieden geschaffen und erhalten werden kann: nämlich ohne Waffen!

WALTER MICHAELIS, Bad Rappenau

Drei Flächenbundesländer

betr.: „Van der Bellens Wahlsieg in Österreich. Europa atmet auf“, taz vom 24. 5. 16

Alexander Van der Bellen lag bei der österreichischen Bundespräsidentenwahl nicht nur in einem einzigen Flächenbundesland (Vorarlberg) vorn, wie Andreas Fanizadeh schreibt, sondern auch in Tirol und in Oberösterreich (wo die FPÖ in der Landesregierung sitzt). In diesen beiden Bundesländern lag FPÖ-Kandidat Hofer vor Auszählung der Wahlkarten zwar noch knapp in Führung, aber die Hochrechnung der Wahlkarten sagte bereits am Sonntag klar voraus, dass Van der Bellen auch diese beiden Bundesländer gewinnen wird.

Die Wien-Karte auf Seite 2 ist aus dem gleichen Grunde falsch: Van der Bellen gewann schlussendlich 22 von 23 Bezirken. Die nebenstehende große Karte ist eine Gemeindekarte. Die ist nicht nur unübersichtlicher als eine Bezirkskarte, sie enthält auch, anders als die Bezirkskarte, grundsätzlich keine Wahlkarten­stimmen. PETER NEUWERTH, Hinterzarten

Katholiken-taz

betr.: „Ecce homo“, taz vom 25. 5. 16

Habet Dank für die kat-taz, der HERR sei fürderhin mit euch!

EBERHARD B. PLUEMPE, Bremen