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Ohne Machtstreben geht es nicht

betr.: „Die falsche Kandidatin“, taz vom 12. 5. 16

Bernd Pickert bezeichnet Hillary Clinton als die falsche Kandidatin. Ihr wird „Machtgeilheit“ unterstellt, aber ohne Machtstreben ist es sicher nicht möglich, Präsidentin zu werden. Wie absurd, eine lächerliche E-Mail-Story so aufzubauschen! Was sind dagegen die faschistischen Vorhaben von Donald Trump! Die Macht der Frauenfeinde ist auch nicht zu unterschätzen. Hillary Clinton ist sicher nicht fehlerfrei, aber sie wird eine hervorragende Staatslenkerin sein. Bernie Sanders hat ganz sicher seine Ideale, aber Träumer können auch gefährlich sein. Marianne Pitzen, Bonn

Das „Kretschunser“

betr.: „Die eine Frage. D‘r Manne“, taz vom 14. 5. 16

Je mehr Peter Unfried seine Lobeshymnen auf die grünen Konservativen anstimmt, desto mehr beschleicht mich das Gefühl, dass der kritische Journalismusanspruch der taz zum müden Grün-Applaudismus verkommt. Aktuell: Der im Mappus-Stil agierende Brachialpolitiker d’r Manne (Lucha) wird von Peter Unfried naiv als „Dicke-Bretter-Bohrer“ veridealisiert. Wohltuend und fast schon versöhnlich stimmt dagegen Ulrich Schulte, der Grün-Schwarz als Sehnsuchtsbündnis bezeichnet.

Das generationsübergreifende Versöhnungsprojekt der Doppelkonservativen mag sich zur Erfüllung finden, das auf dem öffentlichen Altar Zelebrieren biografischer Befindlichkeiten ist offensichtlich wohltuend für die schwäbische Seele und deshalb notwendig, es jedoch als progressiv darstellen zu wollen, trifft vielleicht Schmähgedichte-Satire, aber nicht unsere zwischenzeitlich bittere Realität im Land des „Kretschunser“-Gebets.

WERNER NUBER, Friedrichshafen

Bauernopfer

betr.: „Der Rinderwashnsinn“, taz vom 18. 5. 16

Der Rinder- Schweine und Milchwahnsinn macht Schule. Es sind ja nicht nur die deutschen Bauern, die die „Markt“-Wirtschaft um ihre Existenz bringt.

Die LIDL-Stiftung (zugunsten der Eigentümer) konnte sich EU-weit ausbreiten und hat keinerlei Rücksicht auf regionale Produzenten nehmen müssen, wenn landwirtschaftliche Produkte – meistens noch subventioniert – in Mitteleuropa billiger einzukaufen waren.

Sie zahlen dazu kaum Steuern in Bulgarien, Griechenland und anderen Ländern und vernichten Arbeitsplätze im lokalen Handel.

Wie sollen Europas Schwellenländer da Kaufkraft für deutsche Industrieprodukte aufbringen?

Europa zerbricht an der ökonomischen Vorherrschaft der reichen Länder und ihrer höheren Produktivität, die entfesselt sogar Überkapazitäten erzeugt. Landwirte sind da nur Bauernopfer, Psychologen machtlos.

Dietmar Rauter, Kronshagen.

Zermürbender Alltag in Israel

betr.: „Guten Morgen al-Bureij“, taz vom 19. 5. 16

Ich habe bei einer Israelreise zufällig miterlebt, wie israelische Soldaten gegen palästinensische Autofahrer, die an den grünen KFZ-Schildern zu erkennen sind, bei einer Straßenkontrolle vorgehen: Maschinengewehr an den Kopf gehalten, getreten, geschlagen, angepöbelt – ohne dass ein Grund vorlag. Dies ist Alltag in Israel. Die Übergriffe des israelischen Militärs haben System: Sie dienen der ethnischen Vertreibung der Palästinenser.

Durch alltägliche Schikanen auf Schritt und Tritt sollen die Palästinenser mürbe gemacht werden und insbesondere die jungen Palästinenser veranlasst werden, das Land zu verlassen. Für mich habe ich die Konsequenzen gezogen: Ich fahr nicht mehr hin. Hans-Georg Veit, Trier

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