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Archiv-Artikel

HARALD KELLER DER WOCHENENDKRIMI Einsteigen bitte!

Es kostet vielleicht Überwindung, aber es geht. Man kann den Drang besiegen, sonntags um 20.15 Uhr „Tatort“ oder „Polizeiruf 110“ zu schauen. Es gibt eine gar nicht so kleine Minderheit, die sich lieber von „The Mentalist“ auf Sat.1 unterhalten lässt. Als erholsames Antidot, wenn das deutsche Produkt mal wieder allzu mürbe ist.

Hinter „The Mentalist“ steckt der Brite Bruno Heller. Namhaft wurde er mit der BBC-HBO-Koproduktion „Rome“, mit „The Mentalist“ verbuchte er seinen bislang größten Erfolg. 2011 zählte ihn das Fachblatt „Hollywood Reporter“ zu den 50 wichtigsten „Showrunnern“.

„The Mentalist“ ist kein Geniestreich wie „The Shield“ oder „Homeland“. Und doch gibt es eine Gemeinsamkeit: Der Protagonist wird selbst zum Schuldigen und somit zu einer ambivalenten Figur. Eine unerwartete Wendung, denn die Serie lockt zunächst mit einem heiteren Tonfall. Patrick Jane blickt auf eine Bühnenkarriere als Mentalist zurück. Mit Empathie und exzellenter Beobachtungsgabe gelang es ihm, sein Publikum mit überraschenden Kenntnissen zu verblüffen. Doch eine unbedachte Äußerung Janes über einen Serienkiller namens Red John hatte tragische Folgen: Seine Familie wurde von Red John ermordet. Seither stellt Jane seine Gabe in den Dienst des California Bureau of Investigation. Mit Charme, Chuzpe und Mutterwitz ist er den Profis allweil einen Schritt voraus. Kollegen, Zeugen und Verdächtigen begegnet er mit frecher Zunge, Täter lockt er in geschickt arrangierte Fallen. So weit die episodischen Handlungen.

Derweil hält Jane weiter Ausschau nach Red John. Er will den Mörder, der andere Menschen zu unterwerfen versteht, zur Strecke bringen. Doch sein blinder Eifer erweist sich als fatal: Jane macht sich schuldig. Zu viel sei hier nicht verraten, denn nach dem dramatischen Finale der vierten Staffel blendet Sat.1 nun zurück in die dritte. Eine gute Gelegenheit, noch einzusteigen.

„The Mentalist“; Sonntag, 21.15 Uhr, Sat.1