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5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben

Lektionen

1. Die europäische Banken­rettung läuft prächtig

Dass die Hilfsgelder für Griechenland kaum beim griechischen Staat ankommen werden, war eine häufig geübte Kritik an den EU-Rettungsmaßnahmen. In dieser Woche nun ist eine Studie erschienen, die das konkret belegt. Die European School of Management and Technology (ESMT) berechnete detailliert, wohin die rund 216 Milliarden der ersten beiden Rettungspakete flossen: Nur 9,7 Milliarden gingen an den griechischen Staat, der Rest landete bei den europäische Banken.

2. Es wird um die Wette ­gemolken

Ein Jahr nach Abschaffung der Milchquote tritt ein, was Kritiker immer fürchteten. Es wird um die Wette gemolken, die Preise sind im Keller. Gerade mal 26 Cent bekommen Landwirte im Schnitt für den Liter, bei Aldi kostet die Packung Milch inzwischen nur noch 46 Cent, also das, was Milchbauern als angemessenen Herstellerpreis ansehen. Statt die Quote zu reaktivieren, sollen Kleinbauern nun mit Subventionen unterstützt werden. Wer am Ende gewinnt? Wetten auf die Großmolkereien mit Milch aus Massentierställen nehmen wir nicht an.

3. Das iPhone wird Ramsch

Apropos Discounter: Das iPhone gibt es ab Montag bei Lidl am Grabbeltisch. Apple hat von den Smartphones so viel auf Lager, dass der Konzern nun auf Abramsche setzt. In Indien ist dem Konzern aus Cupertino in dieser Woche bereits der Altgeräteverkauf verboten worden. Die Regierung Modi will den heimischen Handymarkt schützen. Nicht auszudenken: Apple, jüngst noch Liebling der Anleger, wird Elektroschrottkonzern. Gut, dass Steve Jobs das nicht mehr erleben muss.

4. TTIP bekommt Restlaufzeit

Kann gut sein, dass dies die ­entscheidende Woche für TTIP war. Greenpeace veröffentlichte geheime Dokumente, die zeigen, wie weit die Verhandlungs­positionen von EU und USA bei dem Freihandelsabkommen auseinanderliegen. Inzwischen rücken sowohl die SPD als auch mehrere europäische Regierungen davon ab. Wichtiger aber: Die Verhandlungen sind längst nicht mehr im Zeitplan, der an der verbleibenden Amtszeit von US-Präsident Barack Oba­ma ausgerichtet ist. Seine potenziellen Nachfolger sind bisher alles andere als TTIP-Freunde.

5. In Venezuela haben Unterschriften Konjunktur

Nur 200.000 waren nötig, um das Referendum zur Absetzung von Präsident Nicolás Maduro einzuleiten. Doch die konser­vative Opposition lieferte nach eigenen Angaben gleich 2,5 ­Millionen Unterschriften ab, 1,8 Millionen sind inzwischen offiziell bestätigt. Venezuela leidet trotz reicher Ölvorkommen unter einer heftigen Wirtschaftskrise. Damit es zum Referendum kommt, müssen nun in drei Tagen 4 Millionen Unterschriften reinkommen. Wahrscheinlich kein Problem. Es gibt nichts zu kaufen, kaum Arbeit. Die Menschen haben eh nichts anderes zu tun.Jörn Kabisch

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