: POLITIK
PolitikJörg Sundermeiersichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt
Am Freitag wird in der Alten Feuerwache (Axel Springer Straße 40/41, 14 Uhr) mit einem „Aktionstraining“ für die in der kommenden Woche stattfindende „Ende Gelände“-Aktion geübt. Auch sollen bereits im Vorfeld juristische Fragen erörtert werden, sodass alle Beteiligten wissen, was sie nach dem Gesetz tun dürfen – und auch was nicht. Bei „Ende Gelände“ geht es darum, den Tagebau zu kritisieren und somit letztendlich den Kohlekonzern Vattenfall endlich dazu zu bringen, den regulären Betrieb einzustellen. „Wir setzen damit ein Zeichen gegen den weiteren Abbau und die Verbrennung von Kohle, eine der größten Ursachen für die globale Klimaerwärmung und ihre dramatischen Folgen.“
In der Tempest Library (Reichenberger Straße 63a, 19 Uhr) wird am nämlichen Tag der Text „An diejenigen, die sich die Freiheit erkämpfen wollen“ erörtert, der sich im Internet finden und lesen lässt. Darin heißt es unter anderem: „Die Konzentration von Sans-Papiers in geschlossenen oder offenen Zentren ist nichts als ein Schritt im wachsenden Krieg gegen die Armen, in dem deren Herkunft und Hautfarbe eine kleine Rolle spielen [. . .] Denn eine Gesellschaft gebaut auf Autorität, Lohnarbeit und Ausbeutung, wird immer auf Knäste und geschlossene Zentren sowie auf Einschließung und Unterdrückung, angewiesen sein [. . .] Deshalb kämpfen wir nicht nur für eine Welt ohne geschlossene Zentren, ohne Papiere und ohne Grenzen, sondern betrachten es als Teil eines Kampfes für ein Leben, wo niemand Befehle gibt und niemand zu gehorchen hat [. . .]“ Stellt sich nur die Frage: Was gibt es denn da eigentlich zu diskutieren?
Der Samstag dann lädt ins Schwuz (Rollbergstraße 26, 21 Uhr), dort werden einige Warschauer Aktivist*innen über den bevorstehenden Warsaw Pride sprechen, der in dem zusehnds nationalistischer und konservativer werdenden Polen schwer umkämpft ist – und dessen Organisator*innen öffentlich verunglimpft werden. Doch es wird nicht nur ernst diskutiert: „Charmant durch den Abend führt Polittunte Tulita Coke von der Tuntischen Einheitsfront“, so kündigen es die Veranstalter*innen an.
Am Sonntag schließlich gibt es zum Tag der Befreiung ein Hoffest im Haus der Demokratie (Greifswalder Straße 4, 14 Uhr) auf dem Peer Stolle und Heike Kleffner über den NSU-Komplex und den Prozess berichten, es gibt Bands und DJs, unter anderem legen die Dichter Robert Mießner und Bert Papenfuß auf. Es soll ja schließlich gefeiert werden, denn am 8.Mai war „Gitler kaputt!“ (und es war wirklich nicht zu ahnen, dass „Mein Kampf“ jemals wieder so viel Interesse weckt).
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen