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POLITIK

Politik Jörg Sundermeier

sichtet die sozialen Bewegungen in der Stadt

Am Donnerstag wird im Laiddak (Boddinstraße 42/43, 20 Uhr) über anarchistische Stadtpolitik gesprochen. Es geht darum, erst einmal „Grundbausteine, Aufgaben und Probleme“ zu verdeutlichen, so die Veranstalter_innen. Jan Rolletschek wird in das Thema einführen, anschließend soll mit diversen Protagonist_innen dieser speziellen Form der Urbanistik gesprochen und auch der Frage nachgegangen werden, inwieweit Stadtpolitik überhaupt anarchistisch sein kann und sein sollte. Anschließend, wie immer in Neukölln, lang anhaltender und lauter Umtrunk.

Der Freitag dann sieht uns in der Werkstatt der Kulturen (Wissmannstraße 32, 18 Uhr), um all­dort ein Jubiläum nicht zu feiern, denn es ist kein Anlass zur Freude – seit 20 Jahren gibt es das Medibüro Berlin, das allwöchentlich im Mehringhof Leute an kooperationswillige Ärzt_innen und Krankenhäuser vermittelt, die keine gültigen Papiere haben. Das sind 20 Jahre zu viel, auch wenn natürlich der Einsatz der dort tätigen Helfer_innen nicht genug gelobt – und gefeiert – werden kann. Das Jubiläum wird dennoch eher ein kritischer Rückblick auf die eigene Arbeit, aber auch ein Ausblick auf das, was noch kommt sein, in der Hoffnung, dass es irgendwann doch kein Medibüro mehr braucht, da sich die Flüchtlingspolitik gründlich geändert haben sollte. Im Zeitalter der Petrys, Gabriels, Merkels, Kretschmanns und Lafontaines sieht es leider nicht danach aus.

Am Sonntagnachmittag wird der oben erwähnte Mehringhof (Gneisenaustraße 2a, 14 Uhr) selbst zum Schauplatz eines Happenings, und zwar soll dort den 1.-Mai-Spielen, die unweigerlich erfolgen werden, vorausgegriffen werden, und das mit einer „Antirepressionsveranstaltung“. Der Rechtsanwalt Martin Henselmann, die Rote Hilfe Berlin, der Ermittlungsausschuss und das Mai-Bündnis werden also mal wieder dar­über reden, wie bös die Bullen sind, aber sich zu einer Selbstkritik gleich welcher Art keinesfalls aufraffen. Der 1. Mai soll ja schließlich so blöd bleiben, wie er seit Jahren ist.

Am Montag wird im Bandito Rosso (Lottumstraße 10, 19 Uhr) unter dem Motto „Ende Gelände“ über den Braunkohle-Tagebau in der Lausitz informiert, gegen den Mitte Mai ebenfalls ordentlich, jedoch friedlich demonstriert werden soll. Im vergangenen Jahr sind über 1.500 Menschen in die Braunkohle-Grube im Rheinland – so nennt es die Polizei – „eingedrungen“, was zu viel Panik vonseiten der Regierenden und der Braunkohleabbau-Betreibergesellschaften geführt hat. Nun soll auch im Brandenburgischen das „Ende der Kohle“ eingeleitet werden, so wünschen es jedenfalls die Veranstalter_innen.

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