piwik no script img

OPERÜber Gier, Lust und Liebe

„Liebe ist mein Wesen, und Poesie die Sprache der Liebe.“ Mit dieser „Hymne an die Sonne“ endet das Libretto der 1898 verfassten Oper „Iris“ des fast vergessenen Komponisten Pietro Mascagni. In dem Stück treffen die poetischen Szenenanweisungen auf einen ziemlich harten Stoff . So ist es vor allem eine Parabel über die Jagd nach Sex und Unterwerfung eines jungen Mädchens, das mit ihrem blinden, herrschsüchtigen Vater in einem kleinen japanischen Dorf lebt, und die Gier eines enthemmten Materialismus. Die Erstaufführung der Fassung von Bernhard Glocksin, „Iris Butterfly“, stellt auch die Frage, ob die Utopie der Liebe nicht längst am allgegenwärtigem Zynismus erstickt ist.

Iris Butterfly: Neuköllner Oper, 14. 4.–22. 5., 20 Uhr, 25/9 €

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen