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Aktivisten stoppen Uranzug

Castor-transport Protest in Lebensgefahr: Zwei Atomkraftgegnerinnen seilen sich im Kreis Harburg von einer Fußgängerbrücke ab und entrollen über den Gleisen ein Transparent mit der Aufschrift „Urantransporte stoppen! Sofort!“

Die Blockade eines mit Uranerz beladenen Güterzuges durch Umweltschützer im Kreis Harburg hat in der Nacht zu Freitag den Bahnverkehr in Norddeutschland behindert. Die Bahnstrecke Hamburg–Bremen musste in beide Richtungen gesperrt werden, teilte die Bundespolizei mit. Mindestens 13 Züge hätten sich durch die Aktion verspätet.

Im Bereich des Bahnhofs Buchholz hatten sich gegen Mitternacht zwei Atomkraftgegnerinnen von einer Fußgängerbrücke abgeseilt und über den Gleisen ein Transparent mit der Aufschrift „Urantransporte stoppen! Sofort!“ entrollt. Wegen der 15.000-Volt führenden Oberleitung und der hohen Zuggeschwindigkeiten auf der Strecke hätten sie sich damit nach Polizeiangaben „in höchste Lebensgefahr“ begeben. Rund 20 weitere Umweltschützer hätten die Aktion von der Brücke aus unterstützt, so ein Polizeisprecher.

Mit Hilfe der Berufsfeuerwehr Hamburg konnte die Polizei die Blockade beenden. Die beiden Frauen, unter ihnen die als „Eichhörnchen“ bekannte Umwelt- und Kletteraktivistin Cécile Lecomte, wurden vorübergehend in Gewahrsam genommen. Gegen sie werde wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr ermittelt, sagte der Polizeisprecher weiter. Um kurz nach vier Uhr morgens konnte der Zug seine Fahrt fortsetzen.

Nach Angaben der Umweltschutzorganisation Robin Wood hatte der Zug Uranerzkonzen­trat geladen. Das wegen seiner Farbe sogenannte „Yellow Cake“ sei am 5. April im Hamburger Hafen umgeschlagen worden und solle weiter in die südfranzösische Atomfabrik Narbonne transportiert werden. (epd)

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