Das Wetter: Katz und Hund:
Die Katze hatte es erst kürzliches bezogen, ihr neues Domizil. Die Vormieter waren nicht pfleglich mit ihm umgegangen, die Eingangstür wies Spuren des Umzugs auf und die Dunstabzugshaube in der Küche funktionierte nicht mehr. Dafür hatten die nach Groningen Verzogenenen ihren Hund zurückgelassen, was sich für die Katze als „schwierig“ erwies, wie sich die ansonsten Weltgewandte und nicht so leicht Einzuschüchternde auszudrücken pflegte, sprachen sie die anderen Anrainer im Himbselweg auf den „Hund“ an. Das Problem war nicht, dass sich Katz und Hund ins Fell kriegten, nein, die Katze war einfach tierisch genervt von den permanenten Annäherungsversuchen des Hundes, der zudem auch noch animalisch aus dem Maul stank. Als der Flokatimischling wieder Mal eine Essenseinladung mit der Option auf „mehr“ aussprach, sprang die Katze mit einem gehässigen Satz auf die Empore, verriegelte das adrette Ziergeländer mit einer Wegfahrsperre und kackte dem Hund in sein weitläufiges Arbeitszimmer.
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