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Bestattung im Park

TOD Im Park links der Weser bietet erstmals ein Verein die Ausstreuung von Totenasche an

Im Bremer „Park links der Weser e.V.“ darf künftig die Totenasche von Mitgliedern des privaten Trägervereins in einem Teil des Parks ausgestreut werden. Das habe die Mitgliederversammlung im Februar beschlossen, sagte Vereinsvorsitzender Heinrich Welke am Mittwoch. Seit Anfang 2015 erlaubt Bremen als erstes und bisher einziges Bundesland, dass die Asche Verstorbener auf privaten Flächen außerhalb von Friedhöfen ausgestreut werden kann.

„Wir haben konkret schon mehrere Anfragen aus dem Verein“, sagte Welke. Der Verein Park links der Weser wurde 1976 gegründet und kümmert sich um Schutz, Pflege und Entwicklung des etwa 240 Hektar großen Landschaftsparks. Auf dem etwa 5.000 Quadratmeter großen Teilbereich Hohe Horst kann nun künftig Totenasche entweder ausgestreut werden oder ohne Urne in einem Erdloch bestattet werden. Während ein Großteil des Parks der Stadt gehört, ist dieses Areal im Besitz des Vereins.

Im vergangenen Jahr gab es nach Angaben der Bremer Umweltbehörde 50 Anträge auf Ausstreuen von Totenasche, meist für Flächen in privaten Gärten. Der städtische Umweltbetrieb bietet überdies Aschestreuwiesen auf zwei kommunalen Friedhöfen an. Dass ein Verein seinen Mitgliedern eine private Möglichkeit zum Ausstreuen von Totenasche eröffnet, ist nun neu. In allen Fällen gilt: Mit dieser Form der Bestattung dürfen keine Geschäfte gemacht werden. Der Beschluss des Parkvereins sei insofern „nicht kommerziell“ ausgerichtet, bestätigte Welke.

Die Kirchen hatten die Lockerung des Friedhofszwanges aus ethischen Gründen kritisiert. Der Magistrat in Bremerhaven folgte dieser Kritik, ein Ausstreuen auf privaten Flächen gibt es dort bis heute nicht. (epd)

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