: "Der AfD mit Argumenten begegnen"
Demo Ein sichtbares Zeichen am Tag gegen Rassismus: Christian Hoßbach (DGB)
Jahrgang 1963, ist der stellvertretende DGB-Vorsitzende des Bezirks Berlin-Brandenburg.
taz: Herr Hoßbach, der Internationale Tag gegen Rassismus fällt in diesem Jahr auf einen Montag. Warum steigt die Demonstration aber schon um 11.30 Uhr, wenn viele Menschen arbeiten müssen?
Christian Hoßbach: Es geht um den symbolischen Zeitpunkt. Die Berliner Aktionen zum Internationalen Tag gegen Rassismus am 21. März liefen bereits in den vergangenen Jahren unter dem Motto „5 vor 12“.
Droht da bei den erwartungsweise wenigen Teilnehmern keine Blamage?
Die Aktion am Brandenburger Tor ist nicht als Massendemonstration gedacht. Wir werden ein sichtbares Zeichen setzen, dafür spricht ja schon die Platzwahl. Es wurde bewusst Berlins Mitte gewählt, um klar für Solidarität und den Zusammenhalt in der Gesellschaft einzutreten.
Zeigen die AfD-Ergebnisse zuletzt bei den Landtagswahlen, dass es bereits 5 vor 12 ist?
Man muss die Entwicklung ernst nehmen, ganz klar. Der DGB wird sich dafür einsetzen, dass bei den Wahlen in Berlin demokratische Parteien gewählt werden.
Wie sollten die Parteien hier denn mit der AfD umgehen?
Es reicht nicht, den Wählern zu sagen, ihr sollt dies und jenes nicht machen. Die Parteien müssen der AfD mit Argumenten begegnen. Die AfD greift den gesellschaftlichen Zusammenhalt an. Es wäre natürlich schön, die Partei ganz fernhalten zu können. Das ist Wunschdenken. Dennoch: Berlin ist nicht Sachsen-Anhalt.
INTERVIEW David Joram
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