piwik no script img

Einblick (614)

Katrin Plavčak, Malerin

Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Nervöse Systheme im HKW. Die NGO tactical tech hat dort gemeinsam mit Kurator Anselm Franke eine dichte und informative Ausstellung zusammengestellt. Es geht um Data, das Überwachen menschlicher Verhaltensmuster und wie das Sammeln dieser Datenmengen unser Verhalten voraussagen kann. Und darum, wie dadurch die Autonomie der Menschen eingeschränkt wird und welche Auswirkungen das auf unsere Gesellschaft hat. Das macht mich auch nervös! Im White Room steht tactical tech bereit um bei Workshops Antworten auf diese Fragen: www.tacticaltech.org/whiteroom).

Welches Konzert oder welchen Klub kannst du empfehlen?

Ich finde den Schokoladen in der Ackerstraße gut und in letzter Zeit war ich wieder öfters im Acud in der Invalidenstraße. Am 19. 3. spielt das Henrik Walsdorff Quartett im Watt (21 Uhr, Metzer Str. 9). Die Band Prinzessin Hans ist auch sehr sehenswert!

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleiten dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lese gern Le Monde diplomatique und schmökere im neuen Starship Magazin. Außerdem bin ich gerade mitten in dem Science-Fiction-Roman „Feldevaye“ von Dietmar Dath. In einer Zukunft, in der die Menschheit die Kunst bereits überwunden hat, erscheinen plötzlich auf dem Planeten Feldevaye ungeordnet Kunstwerke verschiedenster Sparten in Form von Flammen oder Lichtern und die Menschen beginnen, die Kunst zu jagen und zu sammeln.

Was ist dein nächstes Projekt?

Eine Musik Performance mit ROSTRUM im Haus am Lützowplatz am 17. 3. um 21 Uhr zur Ausstellungseröffnung von Mathilde ter Heijne. Ulrika Segerberg, Franziska Böhmer, Veronica Brovall und ich spielen auf Nähmaschinen; der Sound wird mit Kontaktmikrofonen abgenommen und geloopt. Im April bin ich bei der Ausstellung „micro celebrities“ in der Galerie fiebach, minninger in Köln dabei, und dann habe ich eine gemeinsame Ausstellung mit der polnischen Videokünstlerin Angelika Markul im Österrei­chischen Kulturforum Warschau.

Zur Person

Katrin Plavčak, österreichische Künstlerin, lebt seit 13 Jahren in Berlin. Ausstellungen unter anderem „to paint is to love again“, Deutsche Bank Kunsthalle, Berlin 2013; „Better than de Kooning“, Villa Merkel, Esslingen, 2015. Plavčak betreibt mit den beiden Künstlerinnen Claudia Zweifel und Caro Bittermann die website www.thehistoryofpaintingrevisited.weebly.com, ein anwachsendes Archiv über Malerinnen aus der Kunstgeschichte. Neue Arbeiten Plavčaks sind derzeit in der Galerie Jette Rudolph zu sehen (siehe oben).

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Kann mich nicht zwischen meinem Bett und meiner Gitarre entscheiden!

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen